Wolkenkuckucksheim: Was ist damit gemeint?
- Aktualisiert: Dienstag, 26. April 2022 10:46
Im Wolkenkuckucksheim sitzt jemand – sinngemäß –, der in unbekümmerter Naivität an etwas glaubt oder sich herbeiwünscht, was realistischerweise einfach nicht zu erreichen ist.
Herkunft
Wer hat wo diesen Begriff geprägt?
Der Begriff stammt ursprünglich aus der erstmals 414 v. Chr. in Athen aufgeführten Komödie „Die Vögel“. Verfasst vom griechischen Dichters Aristophanes (um 450-380 v. Chr.).
In dieser Komödie wird von zwei Athener Bürgern (Pisthetairos und Euelpides) berichtet, die von der durch Demagogen beeinflussten attischen Demokratie die Nase voll haben. Fortan fahnden sie nach einem Ort, in dem es sich ihrer Meinung nach besser leben lässt.
Sie machen sich auf den Weg,
- treffen schließlich auf das Reich der Vögel,
- überreden deren König Wiedehopf zur Gründung einer Stadt,
- geben dieser den Namen „Wolkenkuckucksheim“
und lassen das gutgläubige Vogelvolk denken, es lebe nun in einem glücklichen und sorgenfreien Zwischenreich.
In einem Reich, das sozusagen zwischen Himmel und Erde angesiedelt ist. Damit ist es einerseits den Göttern unmöglich gemacht, die Erde zu besuchen, andererseits dringen auch Gebete und mögliche Opfergaben nicht mehr zu den Göttern. Keinerlei Verpflichtungen mehr für die Bewohner des Zwischenreiches.
Was natürlich so nicht funktioniert, sondern lediglich ein herbei geträumtes Phantasiegebilde ist.
Auf wen wird der Begriff angewendet?
Wie gesagt:
In einem Wolkenkuckucksheim lebt also jemand, der in einer Traumwelt lebt, die fernab jeglicher Realität ist.
Quellen:
- "Reclams Schauspielführer" (Reclam-Verlag, Stuttgart)