Markward von Annweiler: Wer war das?

Aktualisiert: Mittwoch, 14. September 2022 16:19

Markward von Annweiler (um 1140-1202) begann seine Karriere als Protegé des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa.

Tätigkeitsbeschreibung

Welche Position, welches Amt bekleidete Markward?

An Barbarossas Hof gehörte Markward zu den einflussreichsten Ministerialen. Das waren qualifizierte und ausgebuffte Dienstleute aus unfreiem (niederem) Adel, die von Königen/Kaisern, hohen Kirchenleuten, Fürsten u.a.m. mit den unterschiedlichsten Verwaltungsaufgaben betraut wurden.

Karrieresprung

Was führte zu Markwards Höhenflug?

Nach Barbarossas Tod 1190 im Fluss Saleph (heute: Göksu in der Südtürkei), Markward war inzwischen Reichstruchsess, stand er weiterhin loyal zu den Staufern, und erwarb sich bald den Ruf eines tapferen, tüchtigen und kompromisslosen Haudraufs.

Von Heinrich VI. (1165-1197), dem Sohn Barbarossas, wurde er, wegen seiner außerordentlichen Leistungen und Verlässlichkeit, zum

• Herzog der Romagna und Ravenna, zum
• Markgrafen von Ancona,
• Grafen der Abruzzen und schließlich sogar zu

Heinrichs Testamentsvollstrecker erhoben.

Gang der Dinge

Wie endete Markwards Erfolgskurs?

Als Heinrich VI. plötzlich und unerwartet im September 1197 verstarb, wahrscheinlich an Malaria, unterstützte Markward zunächst Heinrichs Gattin Konstanze. Aber schon bald darauf – Konstanze hatte Sizilien vom Papst als Lehen zugesprochen bekommen – schien Markward ihr lästig zu werden. Er wurde in die Wüste, sprich von der Insel, geschickt.

Markward, nicht lange zögerlich, schloss sich daraufhin der Entourage König Philipps von Schwaben (1177-1208) an,

• zog mit seinem Tross marodierend durch das Land,
• eroberte 1201 Palermo,
• fühlte sich dort als Herrscher,
• übernahm somit – so war die Regel – die Vormundschaft des fünf-/sechsjährigen Friedrich II. von Hohenstaufen, 

verstarb aber kurz darauf. Ein Jahr später (1202).

Quellen:

• "Deutsche Geschichte" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
• "Auszug aus der Geschichte" (Dr. Karl Ploetz/A.G. Ploetz-Verlag)