„Sizilianische Vesper“: Was ist damit gemeint?
- Aktualisiert: Mittwoch, 07. September 2022 06:58
Der Begriff "Sizilianische Vesper“ bezeichnet den Ostern 1282 stattgefundenen Aufstand der sizilianischen Bevölkerung gegen den Franzosen Karl I. von Anjou (1226-1285).
Hergang
Welche Auswirkungen hatte die Sizilianische Vesper?
Zwar war Karl I. von Anjou 1266 von Papst Clemens IV. (1200-1268) zum König von Sizilien erhobenen worden, dennoch hielt sich seine Beliebtheit auf der Insel in ausgesprochen engen Grenzen.
Die aufgestaute Wut der Sizilianer entlud sich – plötzlich, unerwartet und mit äußerster Härte – am Ostermontag zur Zeit der mittäglichen Vespermesse in Palermo,
- verbreitete sich in Windeseile über die ganze Insel,
- zog ein grauenvolles Gemetzel unter den Franzosen nach sich, und
- endete mit der Vertreibung Karls I. von Anjou.
Karl hielt sich danach für die letzten drei Jahre seines Lebens auf dem zum Königreich Sizilien gehörenden süditalienischen Festland (Apulien und Kalabrien) auf und begründete dort das Königreich Neapel.
Sizilien wurde zwar von Peter III. aus dem Hause Aragón (1240-1285) okkupiert. Aber so richtig beschicken, konnten weder Karl noch Peter nicht mehr:
- Karl I. von Anjou verstarb im Januar 1285,
- Peter III. von Aragón, zuvor noch von Papst Martin IV. (1210-1285) mit dem Bann belegt, im November des gleichen Jahres.
Und Papst Martin IV. hatte im März 1285 den Weg allen Irdischen angetreten.
Quellen:
- "Deutsche Geschichte" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
- "Auszug aus der Geschichte" (Dr. Karl Ploetz/A.G. Ploetz-Verlag)