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Woher stammt der Begriff „Pyrrhussieg“ – und was bedeutet er?

Der Begriff Pyrrhussieg ist zurückzuführen auf einen gewissen Pyrrhus (etwa 319-272 v. Chr.), dem König der Molosser, eines antiken Königsgeschlechts in Epirus (Epeiros).

Pyrrhus

Wer war Pyrrhus?

Pyrrhus wurde am Hof des illyrischen Königs Glaukias an der Adria erzogen, von diesem nach Epirus – einer Gegend, die heute teils dem Südwesten Albaniens, teils dem Nordwesten Griechenlands zugerechnet wird – gebracht, und dort in jungen Jahren zum König der Molosser, eines weiteren Stammes der Illyrer, ernannt.

Der Diadochenkrieger Pyrrhus nahm 301 v. Chr. an einem der

  • sechs Diadochenkriege, hier anlässlich der Schlacht von Ipsos, teil,
  • wurde als Geisel von Demetrius an den Hof des Ptolemaios gebracht,
  • heiratete dessen Tochter Antigone, und wurde
  • 281/280 v. Chr. nach Tarent (damals eine griechische Kolonie in der Region Apuliens/Italien) entsandt,

um gegen die römischen Legionen anzutreten.

Langer Rede, kurzer Sinn

Pyrrhus kämpfte lange Zeit außerordentlich erfolgreich, gewann eine Vielzahl kleinerer und größerer Schlachten; hatte allerdings bei all seinen "Triumphen" große Opfer unter seinen Kriegern zu beklagen.

Letztlich handelte es sich also lediglich um mehr oder weniger zweifelhafte Meilensteine in Pyrrhus´ Kriegsführung, für die dann später der heute noch gebräuchliche Begriff

  • „Pyrrhus-Sieg“ – „ein kurzfristiger Erfolg, der aber zu teuer erkauft ist und nicht lange andauert“

geprägt wurde.

Vergebliche Liebesmüh'

Und in der Tat, all diese sogenannten Siege des guten Pyrrhus, haben ihm schließlich und endlich nichts genutzt.

In der Schlacht von Benevent (Kampanien/Italien) 275 v. Chr., musste er sich den Römern sowie den mit diesen verbündeten Karthagern geschlagen geben.

Fußnoten

Wer waren die Diadochen?

Als Diadochen (griech.: Nachfolger) werden die Generäle und Feldherren bezeichnet, die nach dem Tod Alexanders des Großen (356-323 v. Chr.) dessen Erbe unter sich aufteilten und mit ihren Söhnen (Epigonen) in insgesamt sechs sogenannten Diadochenkriegen gierig darum bemüht waren, sich gegenseitig die Pfründe abzujagen sowie ihre Macht auszuweiten, um sich dabei – keine Kosten und Mühen scheuend – auch die Köpfe einzuschlagen.

Demetrios I. Poliorketes

Demetrios I. Poliorketes (um 336 v. Chr.) war

  • makedonischer Feldherr, Diadoche, vortrefflicher Stratege und "Städtebelagerer" ("Poliorketes"),
  • siegreicher Heerführer (Schlacht bei Salamis/Zypern 306 v. Chr.),
  • König von Makedonien,
  • König von Griechenland und
  • Kämpfer um Athen und in Asien.

Letztlich, trotz all dieser Titel und Meriten, scheiterte er aber dennoch 305/304 v. Chr. bei der Belagerung von Rhodos, 301 v. Chr. in der Schlacht von Ipsos/Türkei und verstarb, wohl auch bedingt durch ein maßlos, undiszipliniert und orgiastisch geführtes Wohlleben, 283 v. Chr. in Apameia/Syrien.

Ptolemaios

Ptolemaios (etwa 367-283 v. Chr.), ehemaliger Vertrauter und Feldherr Alexanders des Großen, muss wohl ein schlauer und listiger Typ, aber auch ein skrupelloser Charakter gewesen sein.

Als einer der sich um das Erbe Alexanders des Großen streitenden Diadochen sein Leben aushauchte, schnappte Ptolemaios sich kurz entschlossen dessen Leiche,

  • brachte sie nach Alexandrien,
  • ernannte sich ohne Umschweife und jegliche Bedenken 306/307 v. Chr. als Ptolemaios I. zum König von Ägypten und
  • gründete das sogenannte Ptolemäerreich, in dem jeder seiner Nachfolger ebenfalls Ptolemaios hieß.

Der letzte maßgebliche Herrscher dieses Namens, vom minderjährigen XIII. einmal abgesehen, war Ptolemaios XII.

Schließlich, nach kurzem und letztlich erfolglosem Aufbäumen der immerhin gut zweihundertsechsundsiebzig Jahre währenden Dynastie, unterlag des XII. Tochter Kleopatra 31 v. Chr. in der Schlacht bei Actium (heute: Preveza an der griechischen Westküste) – gemeinsam mit ihrem Lover Marcus Antonius – dem römischen Feldherrn Octavian, der kurz darauf als Kaiser Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) in die Geschichte einging.

Ein Jahr später, 30 v. Chr., wurde Ägypten römisches Protektorat.

Makedonien/Mazedonien

Ein antikes Königreich; in neuerer Zeit eine Teilrepublik des ehemaligen Jugoslawien; seit 1991 unabhängige Republik in Südosteuropa, die – wegen eines Namensstreits um die sich südlich anschließende griechische Region Makedonien – mit den Griechen über Kreuz liegt).

Quellen:

  • "Griechenland" (rororo: Das farbige LIFE Bildsachbuch)
  • "Alexander der Große" (Peter Bamm/Droemer Knaur)
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