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Wikinger und Normannen: Fragen und Antworten

Wer waren die Wikinger, wer die Waräger? Was sind die Rus von Nowgorod und die Kiewer Rus? Was haben die Normannen mit der Normandie zu tun? Was sind die Danelaws? Wer waren Erik Blutaxt, Harald Blauzahn und Ivar der Knochenlose? Wer könnten die ersten Russen gewesen sein? Fragen, auf die wir in diesem Beitrag Antworten finden möchten.

Begriffsbestimmung

Wer waren die Wikinger?

Als Wikinger, auch Normannen oder Waräger genannt, wurden/werden die germanisch stämmigen Skandinavier (Dänen, Schweden, Norweger) bezeichnet, die vom 8. bis ins 11. Jahrhundert als Seeräuber, Plünderer, Händler, Siedler und Eroberer, aber auch als Staatengründer unterwegs waren.

Der Name Wikinger entstammt mutmaßlich der altnordischen Bezeichnung víkingr, was so viel wie rauben/plündern bedeutet. Als weitere Vermutung werden die Termini wik (Fjord) und/oder vicus (Dorf, Gehöft) angeführt. Beides entspricht in etwa jemandem, der nicht weiter auf seiner Scholle sitzen bleiben, sondern lieber als Seeräuber zur See fahren und dabei fragwürdige Abenteuer erleben will. 

Ob nun aber diese Herleitung des Begriffs Wikinger tatsächlich des Rätsels Lösung ist, darüber, so heißt es, herrscht in der wissenschaftlichen Forschung bisher immer noch ein gerüttelt Maß an Unklarheit.

Eigenschaften

Blütenlese

Was verbindet Karl III. den Einfältigen mit Rollo dem Wikinger?

Karl III. der Einfältige (etwa 879-929), aus der französischen Linie der Karolinger, unter dessen Herrschaft ständig kleinere und größere Heerscharen kriegerischer Wikinger/Normannen das Land im Nordwesten Frankreichs verwüsteten, hatte vermutlich die Lust verloren, weiterhin gegen diese Mordbuben zu kämpfen.

Stattdessen schloss er 911 mit Rollo dem Wikinger (860-932), einem skandinavischen Desperado, den Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte. Rollo musste zum Christentum übertreten, erhielt aber ein stattliches Gebiet im nordöstlichen Teil des heutigen Frankreich als Lehen.

Wer waren Erik Blutaxt, Harald Blauzahn und Ivar der Knochenlose?

Die oben erwähnten Typen, bekannt geworden als Normannen, Wikinger, Waräger/Rus, bilden lediglich die Spitze aus der Reihe ihrer barbarischen Rädelsführer.

  • Erik Blutaxt (etwa 885-954) war Nachfolger des norwegischen Königs Harald I.,
  • Harald Blauzahn (etwa 910-987) König von Dänemark sowie später auch von Norwegen, und
  • Ivar der Knochenlose (etwa 794-872), der eigentlich Ragnarsson hieß, war ein dänischer Heerführer, der sich durch besondere Grausamkeit ausgezeichnet haben soll.

Wer war Alfred von Wessex, der Große?

Alfred von Wessex, der Große (etwa 848-899), war ab 871 König der Westsachsen (Wessex/Westseaxe/West-Sachsen/England) und ab 886 auch König der Angelsachsen. Ein kluger Mann und ausgezeichneter Feldherr, dem es 878 gelang, einen militärischen Sieg über die dänischen Wikinger in der Schlacht bei Edington (Wiltshire/England) zu erringen.

Weitere acht Jahre später, im Jahr 886, einigte Alfred sich dann erfolgreich mit seinem Gegner, dem dänischen Wikingerkönig Guthrum (??-890) über eine endgültige Grenzfestlegung Englands, den sogenannten Danelaw/Danelag.

Guthrum trat zum Christentum über, und zog sich in seinen Teil des Landes – das waren im Osten der Insel unter anderen die Grafschaften Cambridgeshire, Norfolk und Suffolk – zurück. Seither gilt die 886 mit dem Friedensvertrag von Wedmore erzielte Vereinigung des Angelsächsischen Reiches (Englands), als Alfreds des Großen wichtigstes Verdienst.

Gleichbedeutende Bezeichnungen

Wer waren die "Normannen" genannten Wikinger?

Als Normannen, Nordmänner oder auch Wikinger, die etwa vom 8. bis 11. Jahrhundert die Szene beherrschten, wurde auch der Teil der skandinavischen Raubeine bezeichnet, mit dem sich bereits Kaiser Karl der Große (747-814) gegen Ende des 8. Jahrhunderts, eher mühsam als erfolgreich, herumschlagen musste.

Dabei ging es zu Beginn um Gebiete des nördlichen Deutschland, später dann, Anfang des 9. Jahrhunderts, gegen die zum fränkischen Reich gehörenden Friesen.

Besonders eindringlich bekamen es in der Folge Karls karolingische Nachfahren mit den marodierenden Normannen (Wikingern) zu tun. Ludwigs des Frommen Tod, 840, öffnete den Normannen dann endgültig Tür und Tor ins Frankenreich.

An die wilden Horden der Normannen erinnert noch heute der Name Normandie, eine Region im Nordwesten Frankreichs.

Warum schienen die Normannen den Karolingern überlegen zu sein?

Zum einen, weil die in kleinen, wendigen Gruppen agierenden Normannen (Wikinger, Waräger, Rus), den in schwerfälliger Formation kämpfenden Franken an Flexibilität überlegen waren, zum anderen, weil die fränkische Führung politisch zu schwach war.

Statt sich den Feinden in der Schlacht zu stellen, wurde versucht, sich die furchterregenden Typen mit Tributzahlungen vom Hals zu halten. Was möglicherweise mit einer der Gründe war, die den Zerfall des Fränkischen Reiches beeinflusst haben.

Wann ging die Zeit der Wikinger dem Ende zu?

Das war ein allmählicher Prozess. Begonnen etwa in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts.

Zwar machte sich der dänische König Knut (etwa 995-1035) zwischen 1015 und 1018 noch einmal auf nach England, um in ehrgeiziger Manier sein Reich zu vergrößern, aber die üblichen räuberischen Beutezüge der Wikinger gehörten zunehmend der Vergangenheit an. Deren Abenteuerlust wurde noch vor Ende des 10. Jahrhunderts in friedlichere Kanäle gelenkt. Ein Übriges zur Beendigung der bisher ständigen Gefahr möglicher kriegerischer Überfälle der Wikinger, trug im Wesentlichen allerdings auch die fortschreitende Christianisierung der Skandinavier bei.

Quellen:

  • "Zaren, Popen und Bojaren" (Das farbige LIFE Bildsachbuch/rororo)
  • "Geschichte kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag, München)
  • "Deutsche Geschichte: Bd. 1" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
  • "Ukraine" (Viktor Timtschenko/Ch. Links Verlag, Berlin)
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