Wer sagte: „veni, vidi, vici“?
- Aktualisiert: Montag, 27. Juni 2022 08:08
Julius Caesar (100-44 v. Chr.).
Auftakt
Was geschah vor Caesars Ausspruch?
Im August 48 v. Chr. hatte Caesar den römischen Bürgerkrieg gegen seinen Ex-Mitstreiter im Ersten Triumvirat, ehemaligen Schwager und nunmehrigen Erzrivalen Gnaeus Pompeius Magnus (106-48 v. Chr.) in der Schlacht bei Pharsalos (heute: Griechenland) erfolgreich und endgültig beigelegt. Allerdings war es Caesar nicht gelungen, Pompeius persönlich zu erwischen.
Fahndung und Buhlschaft
Musste Caesar das Ende des Pompeius selbst in die Hand nehmen?
Nein, zwar verfolgte Caesar ihn bis nach Ägypten,
- erfuhr aber in Alexandria vom unrühmlichen Dahinscheiden seines Widersachers. Pompeius wurde im September 48 v. Chr. von den Schergen des ägyptischen (Kind-)Königs Ptolemaios VIII. (um 61-47 v. Chr.) erschlagen,
- freute sich über dessen ihm überreichten Kopf,
- lernte während seines Aufenthaltes die junge und, wie es heißt, bezaubernde Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches, Kleopatra VII. (69-30 v. Chr.), kennen und lieben,
- entschied, Dienst erst einmal Dienst sein zu lassen und sich stattdessen für einige Monate der Leidenschaft hinzugeben.
Mit dem Ergebnis, dass aus dieser Liaison ein Sohn hervorging.
Heimkehr und Triumph
Warum musste Caesar dringend zurück nach Rom?
Trotz dieser unverhofften Vaterschaft: Die Regierungsgeschäfte konnten nicht ewig auf ihn warten.
Immerhin hatte sich dort inzwischen wieder eine für Caesar unangenehme politische Gemengelage aus einem Kreis neuerlicher Regimekritiker und Protestler ergeben. Caesar musste also dringend zurück nach Rom.
Aber Caesar wäre nicht Caesar gewesen, hätte er auf dem Rückweg nicht noch die eine oder andere Schlacht geschlagen.
Es fing damit an, dass er den renitenten Bruder und ägyptischen Mitkönig Kleopatras in die Flucht schlug (wobei Ptolemaios im Nil ertrank) und somit dafür sorgte, dass Kleopatra noch für einige Jahre (bis 30 v. Chr.) das Heft Ägyptens in der Hand behalten konnte.
"Veni, vidi, vici"
Daran anschließend folgte dann 47 v. Chr. der schnelle Sieg über Pharnakes II. von Pontos in der Schlacht bei Zela (heute: Zila/Türkei). Dieser Erfolg war es, der von Caesar mit den denkwürdigen Worten „Veni, vidi, vici“ (ich kam, sah und siegte) quittiert wurde.
Allerdings soll dieser Ausspruch nur schriftlich gefallen sein! Und zwar in einem Brief, dessen Adressat mit einiger historischen Sicherheit Caesars Bruder im Geiste und Vertrauter Gaius Matius gewesen war. Wie auch immer ...
Quellen:
- "Römisches Reich" (Das farbige LIFE Bildsachbuch/rororo)
- "Rom: Aufstieg einer antiken Weltmacht" (Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel, Hg./DVA-Spiegel Buchverlag)