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Shintoismus: Fragen und Antworten

Der Shintoismus (jap.: Weg der Götter) gilt – neben dem Buddhismus – als die ursprüngliche, wahrscheinlich bereits Jahrtausende bestehende Religion Japans.

Der Begriff Shinto  stellt für die Japaner die Differenzierung ihres originären Glaubens zum später in Japan Einzug gehaltenen Buddhismus (etwa im 8. Jh. n. Chr.) dar. Der Shintoismus ist im Wesentlichen durch Naturverehrung und Ahnenkult geprägt.

Was strebt der Shintoismus an?

Die Lehre des Shintoismus ist nicht dogmatisch, kennt – im Gegensatz zu den Monotheistischen Religionen – weder streng einzuhaltende Gebote, Vorschriften in Punkto Grundtugenden wie Tapferkeit, Gerechtigkeit, Mäßigkeit und Weisheit noch eine Strafandrohung für das Begehen irgendwelcher so genannten Todsünden.

Der Shintoismus will als Maxime für das Erreichen einer gewissen Harmonie zwischen den Menschen und dem „Kami“ verstanden werden und strebt eine allgemeine und – dem Alltag entsprechend – praktikable Wertevermittlung an.

Japan

Ist der Shintoismus Staatsreligion in Japan?

Heute nicht mehr.

Der im Jahre 1868 vom damaligen Kaiser zur Staatsreligion erklärte Shintoismus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als alleingültige Religion abgeschafft und einer generellen Religionsfreiheit Raum gegeben.

Was hat der Shintoismus mit dem japanischen Kaiser zu tun?

Ursprünglich glaubten die japanischen Kaiser (Tenno), direkt von der höchsten Gottheit, der Sonnenkönigin Amaterasu, abzustammen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verlor sich dieser rigorose Anspruch.

Heute ist Japan eine Parlamentarische Monarchie und die Funktion des Kaisers – sozusagen als Quasi-Staatsoberhaupt – hat lediglich symbolischen Charakter.

Sie dient im Wesentlichen zeremoniellen Zwecken, wie zum Beispiel der Ernennung des Premierministers, des obersten Gerichtspräsidenten, der Einberufung des Parlaments und einiger weiteren offiziellen Aufgaben.

Was hat der Shintoismus mit der japanischen Flagge zu tun?

Ausgehend vom ursprünglichen und über Jahrhunderte gepflegten Anspruch der japanischen Kaiserfamilien, von der Sonnengöttin Amaterasu abzustammen, hat Japan eine enge Beziehung zur Sonne.

Symbolisch findet sich das wieder in der japanischen Staatsflagge, die eine Sonne trägt. Auch die Bezeichnung vom „Land der aufgehenden Sonne“ kann darauf zurückgeführt werden.

Shinto-Schrein

Was ist ein so genannter Shinto-Schrein?

Ein Shinto-Schrein ist für die Aufbewahrung verehrungswürdiger religiöser Objekte gedacht und ist die Stätte, an der im Shintoismus den „Kami“, den göttlichen Wesen, Achtung und Ehrerbietung entgegengebracht wird.

Er, dieser Schrein, ist in seiner Bedeutung in etwa vergleichbar mit einem christlichen Altar, sieht aber nicht so aus. In der Regel ist der Schrein ein Gebäude. Die Größe ist variabel und kann somit ein allein stehendes kleines oder größeres Bauwerk, eine Anlage mit mehreren Schreinen oder aber eine Miniaturanfertigung für die Wohnung sein.

Außerdem kennzeichnet der Begriff „Shinto-Schrein“ (jap. „jinja“) die Unterscheidung zur buddhistischen Bezeichnung „Tempel“ (jap. „tera“).

Was ist unter „Shinto-Torii“ zu verstehen?

Die „Shinto-Torii“ sind freistehende Durchgänge aus Holz, Stein oder manchmal aus Metall zu den „Shinto-Schreinen“, und sind das unverkennbar Typische des „Shinto-Schreins“.

Diese Durchgänge, Toren ähnlich, versinnbildlichen die Trennung zwischen Außenwelt und Andachtsstätte.

Charakteristisch ist das am Häufigsten in Japan anzutreffende „Torii“ aus einer schlichten Balkenkonstruktion, das im Grunde auch so etwas wie ein Kennzeichen oder Sinnbild des „Shintoismus“ darstellt.

Was bedeutet der Begriff „Kami“?

Das Wort „Kami“ bedeutet „Verehrungswürdige“ und meint eine Vielzahl göttlicher Wesen – Naturkräfte, Ahnengeister und alle sonstigen unerklärbaren Mysterien auf dieser Welt – denen eine besondere Kraft, Vitalität und Vehemenz zugesprochen wird.

Diese Wesen stellen demnach einen unausweichlichen Zusammenhang zwischen allem Menschlichen und Irdischen her.

An der Spitze aller Gottheiten stehen die Sonnengöttin Amaterasu, in einigen Gegenden Japans auch der Reisgott Inari.

Verhältnis zum Buddhismus

Gibt es neben dem Shintoismus noch andere Religionen in Japan?

Ja, die gibt es:

  • Die große Mehrheit, annähernd fünfundsiebzig Prozent der Japaner, sind shintoistischen und/oder buddhistischen Glaubens.
  • Etwa zwei bis drei Prozent bekennen sich zum Christentum, ungefähr zehn bis fünfzehn Prozent finden sich in Sekten oder sonstigen religiösen Bewegungen wieder.
  • Der Islam hat so gut wie keinerlei Bedeutung.
  • Einflüsse des chinesischen Daoismus und Konfuzianismus – zum Beispiel des Ying und Yang – unterliegen mehr oder weniger ausschließlich philosophischen Betrachtungen.

Wie verhalten sich in Japan Shintoismus und Buddhismus zueinander?

Beide Religionen werden, so kann man sagen, in Kombination gelebt und praktiziert. Es gibt keine Probleme, sowohl dem „Shintoismus“, als auch der buddhistischen Lehre zu folgen. Shintoistische sowie buddhistische Tempel und Schreine werden gleichwertig besucht, beiderseitige religiöse Rituale unvoreingenommen ausgeübt.

Autor:

Quellen:

  • "Religionen der Welt - kompakt und visuell" (Philip Wilkinson/Dorling Kindersley Verlag, München)
  • "Die fünf Weltreligionen" (Helmuth von Glasenapp/Eugen Diederichs Verlag Düsseldorf, Köln)
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