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Aufklärung: Was ist damit gemeint?

Die Epoche der Aufklärung (etwa von 1720 bis 1800) stellt in der Historie so etwas wie den Beginn einer neuen, modernen Zeit dar. Bisher allgemeingültige soziale, philosophische und politische Denkweisen unterlagen zunehmend einer neuen Wahrnehmung. Die Vernunft rückte in den Vordergrund. Die Existenz und die Aufgabenstellung von Staat, Kirche und wurden kritisch hinterfragt. 

Aberglaube, Duckmäuser- und Frömmlertum

Woran orientierten sich die Menschen bisher?

Das etwa vom 5. bis zum Ausklang des 15. Jahrhunderts währende Mittelalter lag im 17. und 18. Jahrhundert um etliche Generationen zurück. Dennoch duckmäuserten die Menschen mehrheitlich immer noch vor kirchlicher und staatlicher Gängelei, waren einem weitverbreiteten Aberglaube zugetan und ergaben sich in ihrer Unwissenheit und – nach Immanuel Kant – "selbstverschuldeter Unmündigkeit" in ihr von Gott gewolltes und somit unveränderliches Schicksal.

Kritik

Was setzten die Kritiker herkömmlichen Denkweisen entgegen?

Gegen diese – sozusagen – widerstandslose Grundhaltung setzte im 17. Jahrhundert in England, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland eine geistige Strömung ein, deren Vertreter – unter anderen:

  • Baruch de Spinoza (1632-1677) aus Holland,
  • John Locke (1632-1704) aus England,
  • die Franzosen René Descartes (1596-1650), Montesquieu (1689-1755), Voltaire (1694-1778) und Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) sowie
  • Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) und Immanuel Kant (1742-1804) aus Deutschland –

diesem Phlegma den Gebrauch, also die Anwendung menschlicher Vernunft entgegenhielten. Diesen Anspruch bekräftigte der Philosoph aus Königsberg (heute: Kaliningrad), Immanuel Kant, mit seinem so ziemlich alles zusammenfassenden und oft zitierten Satz: 

  • "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

Wer hat ebenfalls zu dieser Veränderung des Denkens beigetragen?

Der Geistesbewegung der Aufklärung vorausgegangen waren die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zum Beispiel eines

aus der Zeit der Renaissance im 15./16. Jahrhundert, oder später, im 17./18. Jahrhundert,

  • Isaac Newton (1643-1727)

Quintessenz

Was war die Folge dieser neuen Denkweise?

Wie nicht anders zu erwarten, führten die spektakulären Beobachtungen und technischen Erfindungen dieser klugen Köpfe naturgemäß zu einem veränderten Weltbild, dessen Auswirkungen sich in den Theorien der aufklärerischen Philosophen niederschlugen. Angesagt waren beispielsweise Individualismus, Fortschrittsglaube und geistige Unabhängigkeit.

Es entstand das Denkmodell einer Gesellschaft, in der die Gleichheit aller Menschen als verbindlich angesehen wurde und gleichzeitig die Toleranz gegenüber abweichenden Anschauungen anderer und das Ideal geistiger Freiheit mit einschloss.

Liberté, Egalité, Fraternité

Politisch mündete die Idee der Aufklärung in die Staatsform des "aufgeklärten Absolutismus" und war schließlich auch Wegbereiter der nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (Liberté, Egalité, Fraternité) strebenden Französischen Revolution von 1789 bis 1799.

Autor:

Quellen:

  • "Deutschland, deine Denker" (Paul-Heinz Koesters/Verlag Gruner+Jahr)
  • "Geschichte – kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley)
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