Persepolis: Fragen und Antworten zur Stadt
- Aktualisiert: Donnerstag, 09. Juni 2022 09:51
Persepolis ist der Name einer altpersischen Residenzstadt. Und zwar die der etwa von 700-330 v. Chr. herrschenden Achämeniden-Dynastie. Der Grundstein dieser eindrucksvollen Stadt wurde, vermutlich, um 520 v. Chr. gelegt. Bis heute gilt Persepolis als glanzvolles und imponierendes Zeugnis (alt)persischer Kultur.
Ausgangspunkt
Wer war der Gründer der Stadt?
Darius/Dareios I. (etwa 549-486 v. Chr.).
Kyros II. der Große (etwa 599/585-530/529) gilt als Gründer des Achämenidenreiches. Als sein Sohn und Nachfolger – Kamyses II. (558-522 v. Chr.) – 522 v. Chr. auf dem Weg zurück aus Ägypten verstarb, folgte ihm Darius I. (etwa 549-486 v. Chr.) als Großkönig auf den Thron.
Auch Darius erwies sich als einer der bedeutendsten Herrscher des altpersischen Reiches. Denn neben seinen beeindruckenden innen- und außenpolitischen Meriten, tat er sich auch als generöser Kunstfreund und Mäzen hervor. So ist auf ihn nicht nur der Ausbau und die Verschönerung einer Reihe seiner Residenzen, sondern auch die Gründung der Stadt Persepolis zurückzuführen.
Etwa zweihundert Jahre später, so um 331/330 v. Chr. herum, wurde Persepolis in weiten Teilen von Alexander dem Großen (356-323 v. Chr.) in Schutt und Asche gelegt. Allerdings, und zum Glück, hat Alexander in seiner Zerstörungswut geschlampt. Er hat nämlich, möglicherweise unbeabsichtigt, die Stadt nicht vollständig dem Erdboden gleich gemacht. Sicherlich ganz zur Freude heutiger Besucher der weitläufigen Ruinenstadt Persepolis ...
Wie kam es zum Namen Persepolis?
Ursprünglich wurde die Stadt Pársá genannt. Abgeleitet vom altpersischen Begriff Pars/Parsa, mit dem sich die Perser selbst bezeichnet haben.
Erst die Griechen wählten die Bezeichnung: Persepolis (Stadt der Perser).
Wo befand/befindet sich Persepolis?
Persepolis lag/liegt im Süden des Iran, und gehört heute zu Schiras in der Provinz Fars. Der Name Fars entstand im 7. Jahrhundert v. Chr. mit Beginn der Islamisierung, und ersetzte die vorherigen Bezeichnungen Pars/Pársá.
Wann wurde mit den ersten Ausgrabungen begonnen?
Erste systematische Ausgrabungen und Auswertungen
- französischer (André Godard, 1881-1965),
- deutschamerikanischer (Erich Friedrich Schmidt, 1897-1964) und
- deutscher (Ernst Herzfeld, 1879-1948 sowie Friedrich Krefter, 1898-1948)
Archäologen und Altertumsforscher begannen in den 30igern des 20. Jahrhunderts.
Ruinenstätte
Was gibt es dort u.a. zu sehen?
Aus der über mehr als zwei Jahrtausenden unter Wüstensand verschütteten prächtigen Palaststadt Persepolis, konnten eine stattliche Anzahl gut erhaltener Ruinen zu Tage gefördert werden, wie – zum Beispiel –
- monumentale Säulenstümpfe,
- Mauerfragmente,
- das Tor der Völker,
- der Hundert-Säulen-Saal,
- der Audienzsaal Apadana,
- der Thron-Saal,
- Relikte der Paläste Darius´ I. und Xerxes´ I. (um 519-465 v. Chr.),
- zwei riesige Felsengräber der altpersischen Großkönige,
- diverse Reliefs u.v.a.m.
Restauration und Weltkulturerbe
Wer hat für die Wiederherstellung der Ruinenstadt gesorgt?
Anlässlich der 2500 Jahrfeier persisch/iranischer Monarchie 1971, veranlasste der letzte Schah, Mohammad Reza Pahlavi (1919-1980), die Restauration der Anlage und ließ sie gleichzeitig für touristische Zwecke gestalten.
Seit 1979 sind die "Ruinen von Persepolis" Kulturdenkmal und Weltkulturerbe der UNESCO.
Quellen:
- "Das alte Persien: 550 v. Chr.-1722 n. Chr." (Michael Schaper, Hsg./GeoEpoche 99/19)
- "Geschichte kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag, München)