Warum muss Siegfried Brunhild ein zweites Mal bezwingen?
- Aktualisiert: Samstag, 11. September 2021 11:34
Nun, nach dem Wettkampf, den Gunther mit Siegfrieds Hilfe und dessen Tarnkappe gewonnen hat, scheint Brunhild doch berechtigte Zweifel an Gunthers Stärke gehabt zu haben.
Denn im Anschluss an Gunthers scheinbarem Sieg über sie, stellt Brunhild kurz darauf im Schlafgemach dessen wirkliche schwache körperliche Konstitution fest. Gunther hat einfach die schlechteren Karten. Brunhild wehrt ihn ab, merkt, dass der Typ ihr nicht gewachsen ist und verwehrt ihm die Hochzeitsnacht.
Das will Gunther selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen und überredet Siegfried erneut, ihm noch einmal aus der Patsche zu helfen. Also muss Siegfried nun aufs Neue ran. Allerdings nicht mit Speer, Steinwurf und Weitsprung, sondern im Bett. Siegfried übernimmt für Gunther den Vollzug der ehelichen Pflicht.
Im Glauben, Gunther hätte sie nun bezwungen, gibt Brunhild sich geschlagen, stimmt, keineswegs überzeugt, einer ehelichen Verbindung mit Gunther zu – und Siegfried bekommt endlich die Hand Kriemhilds zugesprochen.
Quellen:
- "Das Nibelungenlied - 10. Abenteuer" (Philipp Reclam jun., Stuttgart)