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Was ist Mesopotamien eigentlich genau, und was macht es so bedeutend?

Mesopotamien, vor nunmehr gut fünftausend Jahren eine Kulturlandschaft zwischen Bagdad und dem Persischen Golf – im so genannten Zweistromland (Euphrat und Tigris) – gelegen, umfasst heute geografisch große Teile des Irak, des Iran, Syriens, der Türkei, Kuwaits und Kurdistans.

Ausgangspunkt

Landstrich der ältesten Hochkultur

Seit ab Mitte des 19. Jahrhunderts ernsthaft mit archäologischen Ausgrabungen in den heutigen Wüstengegenden begonnen wurde, die auf Tontafeln überlieferte Bilderschrift der Sumerer entdeckt und entschlüsselt sowie Ruinenfelder der antiken Städte Ur, Eridu, Erech/Uruk, Lagash und Ninive gefunden wurden, gilt Mesopotamien, gelten die Sumerer als der Ursprung abendländischer Kultur.

Auf die Sumerer folgten im weiteren Verlauf der Jahrtausende v. Chr. die Akkader, Babylonier, Assyrer, Meder, irgendwann die Perser und mindestens etwa ein halbes Dutzend weiterer Völker.

Woher der Name kommt

Der Begriff Mesopotamien (altgriech.: Mesopotamia) soll von Alexander dem Großen (356-323 v. Chr.) geprägt worden sein, der Name Sumerer stammt vom deutsch-französischen Gelehrten Jules Oppert (1825-1905).

Meriten

Keilschrift

Bereits im 17. Jahrhundert bezeichnete der Arzt und Forschungsreisende Engelbert Kämpfer (1651-1716) die in den Ruinen von Persepolis (antike Stadt in Persien/Iran) gefundenen Schriftzeichentafeln mit dem Begriff Keilschrift, deren Entstehung von der Wissenschaft um 3000 v. Chr. eingeordnet wird.

Archäologie und Erkenntnis

Spätestens nach den archäologischen Funden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den Ruinenstätten der weiter oben genannten antiken sumerischen Städte sowie weiterer Ausgrabungen – unter anderen – in Nippur, Jarmo, Assur und Babylon, gilt die Erkenntnis, dass die Sumerer vor fünftausend Jahren den Grundstein der abendländischen Kultur gelegt haben.

Die Sumerer kannten sich unter anderem hervorragend aus in der Metallverarbeitung, unterhielten eine leistungsfähige Agrarwirtschaft, waren großartige Architekten und Baumeister, verfügten über einen effizienten Verwaltungsapparat ihrer Stadtstaaten und hatten eine überzeugende Gerichtsbarkeit. 

Weiterverbreitung des kulturellen Erbes

Ihr Wissen, ihr Know-how sowie ihre Errungenschaften wissenschaftlicher, handwerklicher und kultureller Art, fand über die Zeiten beispielsweise den Weg zu den:

  • Assyrern,
  • Babyloniern,
  • Ägyptern sowie
  • Phöniziern,
  • fasste Fuß bei den 'alten' Griechen und Römern und, wenn man so will,

schließlich auch in Europa und – mit der Entdeckung der 'Neuen Welt' – auf dem amerikanischen Kontinent.

Anmerkung

Aufgrund der aktuellen, spätestens der seit Ende des 20./Anfang des 21. Jahrhunderts unerquicklichen Großwetterlage im 'Nahen-/Mittleren Osten' oder auch 'Vorderen Orient' (u.a.: Irak, Iran, Syrien), sind archäologische Arbeiten bzw. Ausgrabungen in Mesopotamien, der 'Wiege der Zivilisation') mehr oder weniger auf Eis gelegt …

Autor:

Quellen:

  • Geschichte - kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag München)
  • "50 Klassiker Archäologie" (Wolfgang Korn/Anaconda Verlag)
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