Warum ging im Reich Kaiser Karls V. die Sonne nie unter?
- Aktualisiert: Dienstag, 11. Oktober 2022 06:13
Weil er mit seinen Besitzungen – zum Beispiel in Europa, in Mittel- und Südamerika und den nach seinem Sohn Philipp II. (1527-1598) benannten Philippinen (1543 entdeckt vom Spanier Ruy López de Villalobos) – sozusagen über eine Kontinente übergreifende Machtposition und großzügigen Reichtum verfügte – die darin vermuteten liquiden Mittel, also Bargeld, allerdings selten vorhanden waren.
Erbe
Über welche Territorien verfügte Karl bereits von Geburt an?
Als Karl V. (1500 in Gent-1558 im Kloster San Jeronimo de Yuste) aus dem Hause der Habsburger, ab 1516 Carlos I. von Spanien, 1519
- – nach vorangegangener Bestechung des einen oder anderen Wahlmannes seitens Jakob Fugger, dem Reichen (*1459/°1525) –
von den Kurfürsten zum römisch-deutschen König gewählt wurde, bezeichnete er sich nicht nur vorausschauend als "Erwählter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches", sondern nannte bereits die ihm durch das Erbe des Vaters (Phillip I., des Schönen, 1478-1506) und des Großvaters (Maximilian I., 1459-1519) zugefallenen Gebiete – unter anderen:
- Teile Burgunds,
- die Picardie im Norden Frankreichs,
- Belgien,
- die Niederlande,
- Aragon,
- Granada und Navarra in Spanien,
- Sizilien sowie
- erkleckliche Gebiete Österreichs
sein Eigen.
Expansion
Wer sorgte für Karls gefüllte Kasse?
Außerdem wurden die bereits durch Christoph Kolumbus erfolgten Eroberungen für Spanien in der "Neuen Welt" – zum Beispiel die La Isla Espanola/Hispaniola genannte heutige Insel Haiti und Dominikanische Republik – unter Karls V. Ägide aufs Trefflichste ergänzt.
So trugen eine ganze Reihe von Karl beauftragter Konquistadoren, beispielsweise
- Hernán Cortéz (1485-1547),
- Pedro de Alvarado (1485-1541) und
- Francisco Pizarro (1478-1541)
mit ihren Raubzügen in Mittel- und Südamerka erheblich dazu bei, Karls Staatsschatulle zu füllen.
Ergebnis
Welche Länder trugen zu Karls V. Reichtum bei?
Und es war in der Tat sagenhaft, was die Spanier an Schätzen für die Krone aus dem 1535 gegründeten Vizekönigreich Neuspanien (u.a.: Mexiko, El Salvador, Honduras, Costa Rica, Venezuela, Peru, Bolivien, Kolumbien, Karibischen Inseln) mit nicht immer sehr feinen Mitteln herausholten.
Alles in allem kein Wunder, dass der 1558 verstorbene Kaiser Karl V. noch heute als einer der mächtigsten und betuchtesten Herrscher des seinerzeitigen Europas gilt …
Quellen:
- "Geschichte – kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag München)
- "Ketzer, Bauern, Jesuiten" (Das farbige LIFE Bildsachbuch/rororo)
- "Karl V. – Kaiser zwischen Mittelalter und Neuzeit" (Luise Schorn-Schütte/C.H. Beck Wissen)