Wer plünderte Rom im Sacco di Roma?
- Aktualisiert: Freitag, 12. Mai 2023 07:42
Deutsche und spanische Söldner. Sie waren ursprünglich als Truppen vom späteren Kaiser Karl V. in Frankreich und Oberitalien unterwegs, gerieten dann aufgrund nicht gezahlter Löhne und nicht gehaltener Versprechungen völlig außer Kontrolle und marschierten schlussendlich nach Rom, nicht zuletzt, um sich an Papst Clemens VII. zu rächen. Dort kam es dann am 6. Mai 1527 zum Sacco di Roma.
Nach einer vorherigen gescheiterten Belagerung von Florenz erreichten unter der Führung von Charles III., Herzog von Bourbon-Montpensier, rund 24.000 Landsknechte und Söldner die Tore Roms.
Der Sacco di Roma war nicht nur eine Plünderung, er war ein Massaker. Das Ereignis zeigte, dass es letztlich nicht um den Papst oder den Kaiser ging, sondern dass sich hier eine komplett aus der Bahn geratene Energie gekaufter Soldaten entlud, die nur ein Credo kannte: Töten gegen Geld.
Landsknechte und Söldner außer Kontrolle
Nach ihrem Einmarsch in Rom massakrierten die Söldner rund 30.000 Einwohner. Das war etwa die Hälfte der Bevölkerung. Dabei töteten sie nicht nur, sie vergewaltigten und folterten wahllos. Und natürlich raubten sie die Stadt völlig aus und brannten zahllose Gebäude nieder. Chronisten berichten, dass man in einigen Straßen den Boden vor lauter Leichen nicht mehr sah.
Papst Clemens VII., kurz zuvor von einem Bündnis mit Karl V. zu einem Bündnis mit Karls Hauptfeind, König Franz I. von Frankreich, übergegangen ("Heilige Liga von Cognac"), erkannte die Gefahr zu spät und konnte sich nur noch in die Engelsburg retten. Nach einer mehrwöchigen Belagerung, bei der etwa drei Viertel der Schweizer Garde ihr Leben lassen mussten, gab Clemens VII. auf. Er wurde verhaftet und unter anderem zur Übergabe diverser Burgen und Landschaften sowie der Medici-Besitztümer (Clemens kam aus der Familie der Medici) in Florenz gezwungen.
Während die am Leben gebliebene römische Bevölkerung sich von dem Massaker nie mehr richtig erholte, schloss Clemens VII. zwei Jahre später wieder Frieden mit Karl V. und krönte ihn 1530 in Bologna zum Kaiser.