333 v. Chr.: Issos Keilerei

Aktualisiert: Dienstag, 31. Mai 2022 09:10

Ob Schüler mit der Eselsbrücke: "Drei, drei, drei – Issos Keilerei" heute immer noch konfrontiert werden? Keine Ahnung! Aber Generationen von Pennälern aus Zeiten des ultimativen Frontalunterrichts, werden sich gewiss erinnern. Das war das Jahr, indem der erst kurz zuvor zu Herrschaftswürden gekommene Alexander der Große (356-323 v. Chr.) dem Perserkönig Darius III. (um 380-330 v. Chr.) in der Schlacht bei Issos eine empfindliche Schlappe beigebracht hat. Mit Anfang Zwanzig. 

Vorbemerkung

Wann begann das Großmachtstreben Persiens zu wackeln?

Seit etwas über zweihundert Jahren hatten die Perser unter ihren Königen

• Kyros II. dem Großen (etwa 599/585-530/529 v. Chr.),
• Darius I. dem Großen (etwa 549-486 v. Chr.),
• Xerxes I. dem Großen (um 518-465 v. Chr.) und
• Artaxerxes III. (etwa 390-338 v. Chr.)

ihren Machtbereich unter anderem von Ägypten über Palästina, Phönizien, Medien, Assyrien, Kleinasien u.a.m. ausgeweitet.

Aber bereits in den Schlachten

• bei Marathon (490 v. Chr.),
• an den Thermopylen (480 v. Chr.),
• von Salamis (480 v. Chr.) und
• Plataiai (479 v. Chr.)

ließen die gegnerischen Griechen die Perser das eine oder andere Mal überraschend ziemlich alt ausgesehen.

Jetzt, bei Issos – in der antiken Landschaft Kilikien gelegen und wissenschaftlich möglicherweise mit dem Ausgrabungsort Kinet Höyük in der südöstlichen Türkei an der Grenze zu Syrien identisch – wollte Alexander seinem Widerpart Dareios/Darius III. (um 380-330 v. Chr.) endgültig zeigen, wo Bartels den Most holt.

Ablauf

Wie endete die Schlacht?

Ein König auf der Flucht

Ohne an dieser Stelle auf die taktischen Finessen beider Seiten im Detail eingehen zu wollen, sei hier lediglich kurz gesagt, dass es Alexander und seinen griechischen Verbündeten – trotz persischer Übermacht – gelang, Darius III. schon bald die Nerven verlieren zu lassen.

Der sah die makedonischen Kämpfer heranstürmen, entschied, die Szenerie zu verlassen, floh – ob zu Pferd, im Schlachtwagen oder zu Fuß bleibt ungewiss, ebenso wie das exakte zahlenmäßige Kontingent beider Kontrahenten – und überließ sein Heer der Phalanx der militärisch gut gedrillten Truppe Alexanders. Und damit ihrem blutigen Schicksal. Die Schlacht war verloren, und Darius' plötzliches Davonmachen, läutete gleichzeitig den definitiven Untergang der Achämeniden, des ersten persischen Großreichs, ein.

Anhang

Wo traf Darius III. ein weiteres Mal auf Alexander den Großen?

Darius/Dareios III., der letzte persische Großkönig aus der Dynastie der Achämeniden, musste 331 v. Chr. in der Schlacht bei Gaugamela erneut eine Niederlage gegen Alexander hinnehmen. Auch hier floh Darius, allerdings erst nach der Schlacht und mit einer Handvoll Getreuer. Er fand vorübergehenden Unterschlupf in Medien.

Aber schon ein Jahr später, 330 v. Chr., aufkommende Meinungsverschiedenheiten in der obersten Heeresleitung hatten zu ablehnender Haltung gegenüber Darius geführt, wurde der glücklose König von seinen Offizieren ermordet.

Aber jetzt erwies sich der Alexander als edelmütig. Er ließ wiederum die Meuchelmörder hinrichten, und verschaffte Darius III. ein großangelegtes Staatsbegräbnis in Persepolis.

Quellen:

• "Die Griechen" (H.D.F. Kitto/Prestel Verlag, München)
• "Griechenland" (C.M. Bowra/Das farbige LIFE Bildsachbuch, rororo)
• "Geschichte kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag, München)