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Griechische Götter und Sagen: Fragen und Antworten

Wer waren die Urgötter in der griechischen Mythologie? Wer gründete die Dynastie der Götter des Olymps? Welche Dämonen, Mischgestalten und sonstigen Fürsten der Finsternis finden wo ihren Platz? Welche Rolle spielen die Mänaden, Satyrn, Silenen und andere? Wie heißen die mythischen Orte all der Geschehnisse? Fragen, die wir hier – mit dem Mut zur Lücke – versuchen möchten zu beantworten.

Urgötter

In der griechischen Mythologie beginnt alles mit dem so genannten Chaos, also einer noch nicht fertigen, dunklen Erde. Dafür, dass dennoch etwas daraus wurde, sorgte die erste Göttergeneration, wonach Gaia als Mutter der Erde fungiert, Tartaros den Hüter der Unterwelt gibt, Eros für die Liebe zuständig ist, Erebos die Finsternis verkörpert und Nyx die Nacht.

Wer waren die Urgötter in der griechischen Mythologie?

Als Urgötter der griechischen Mythologie gelten die Erdgöttin Gaia und der Himmelsgott Uranos. Beide stehen für den Anfang aller Götter. Also sozusagen die Götter, die wie aus heiterem Himmel dem so genannten "Chaos", sprich: "leeren Raum", entsprungen sind.

Wer waren Gaia und Uranos?

Gaia gebiert – zwar ohne Körperkontakt, aber doch irgendwie durch Einflussnahme des Eros sowie sozusagen im Schlaf – Uranos, den Himmel. Außerdem erschafft sie die (personifizierten) Berge Ourea und die antike Seegottheit Pontos, also das Meer. Nyx und Erebos, ebenfalls nicht untätig, zeugen die Luft Aither und den Tag Hemera.

Und dann – nichts ist unmöglich –  heiratet Gaia Uranos, den Himmelsgott. Ihrer Beziehung entstammen eine fast nicht zu überschauende Vielzahl Kinder:

  • Aphrodite zum Beispiel.
  • Oder die Zyklopen Arges, Brontes und Steropes,
  • die „hundertarmigen“ Hekatoncheiren,
  • die Titanen sowie, etwas später,
  • die Erinnyen (röm.: „Furien“) und
  • die Giganten.

Diese ungeheure Zeugungsfreudigkeit muss geradezu Programm gewesen sein. Denn auch in der Folge scheint die Mehrzahl der griechischen Götter auf diesem Feld keinerlei Grenzen gekannt zu haben.

Ehe-Knatsch

Aber trotz der Kinderschar des Paares Gaia und Uranos, war nicht alles Sonnenschein in dieser ehelichen Gemeinschaft.

Als Uranos eines Tages die ihm unleidlich erscheinenden Zyklopen – es können auch die Hekatoncheiren gewesen sein, oder sogar beide Fraktionen – kurzerhand in den Hades, also in die Unterwelt, verbannte, kam es zu erheblichen Unstimmigkeiten zwischen den Ehepartnern.

Zimperlich geht anders

Gaia, wütend und entsetzt über diese in ihren Augen ungeheuerliche Handlungsweise des Gatten, revanchierte sich, indem sie den Titanensohn Kronos gegen den Vater aufhetzte. Mit bitteren Konsequenzen für den Zyklopenfrevler Uranos.

Der wurde nämlich, oh ha, oh ha, postwendend auf ziemlich unschöne Art und Weise sowie ohne jegliches Bedauern vom Sohn Kronos seiner Männlichkeit beraubt.

Aus den Blutstropfen der Wunde gebar Gaia, so erzählt es die Legende, Erinnyen, Giganten – und Aphrodite. Unfassbar!

Wer oder was sind Zyklopen?

In der griechischen Mythologie sind Zyklopen (Kyklopen), Hekatoncheiren (das waren die so genannten "Hundertarmigen") und Titanen die Söhne sowie Eurynome und Aphrodite die Töchter der Erdgöttin Gaia und des griechischen Himmelsgottes Uranos.

Die drei bekanntesten aus dieser Verbindung hervorgegangenen Zyklopen Arges, Brontes und Steropes waren, wie auch alle anderen, riesige, wilde Typen mit nur einem Auge – und das mitten auf der Stirn.

Was bedeutet der Begriff Zyklopenmauern?

Mykene und Tiryns, im antiken Griechenland sowohl Städte als auch Festungen, waren von mächtigen Mauern umgeben. Die, diese Mauern, sind übrigens noch heute zu besichtigen.

Die damaligen Griechen konnten sich nicht vorstellen, dass diese imposanten Bauwerke von Menschenhand entstanden sein konnten. Lange machten sie sich Gedanken über das "Wie". Schließlich sagten sie sich, wenn schon keine Menschen dazu fähig sind, diese gewaltigen Steine übereinander zu stapeln, dann können es nur die kräftigen Zyklopen gemacht haben.

Bis heute werden diese Mauern daher "Zyklopenmauern" genannt.

Warum waren Zyklopen wichtig für Zeus?

Alles fing damit an, dass der Himmelsgott Uranos die Zyklopen in den Hades (Unterwelt) gesperrt hatte. Dummerweise stand aber der Titan Kronos, einer der Söhne des Uranos und der Erdgöttin Gaia, in Protest zu seinem Vater.

Kronos befreite die Zyklopen. Aber, obwohl er mit deren Hilfe – vorübergehend – Uranos (Kronos hatte ihn entmannt!) in die Schranken verwies, gelang es Uranos dennoch, die Zyklopen erneut in die Unterwelt zu verbannen.

Doch da tauchte Zeus auf,

  • der – ungeachtet der verwandtschaftlichen Beziehungen, immerhin war Kronos sein Vater – gegen ihn kämpfte,
  • dessen Herrschaft über die Titanen stürzte und die
  • Zyklopen zum zweiten Mal befreite.

Während Letztere nun daraufhin dem Zeus so dankbar waren, dass sie fortan die Donnerkeile für ihn schmiedeten, etablierte Zeus mit diesem Sieg über Kronos gleichzeitig die Herrschaft der olympischen Götter.

Übrigens

Wie zuvor schon Kronos seinen Vater Uranos, so hat auch Zeus später – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – ebenfalls den Vater, in diesem Fall Kronos, entmannt. Olympische Götter, rauhe Sitten ...

Wer oder was sind Titanen?

Titanen sind in der griechischen Mythologie ein aus Gaias und Uranos' Bund fürs Leben hervorgegangenes Göttergeschlecht. In einem sprichwörtlich titanischen Fight (Titanomachie) zwischen Vater (Kronos) und Sohn (Zeus) kassierten sie allerdings eine krasse Schlappe.

Wer ist der Titan Kronos – und warum fraß er seine Kinder?

Warum Kronos seine Kinder fraß, und wie die Chose ausging, lesen Sie hier.

Wer ist Atlas?

Atlas ist ein Titan aus der griechischen Mythologie.

Nachdem die olympischen Götter die Titanen – nach einem erbittert geführten, aber erfolgreich bestandenen Waffengang – besiegt und unterworfen hatten, wurde Atlas von Zeus dazu verurteilt, die Himmelssäulen zu stützen. Und zwar an der Stelle, wo es so scheint, als berühre die Sonne die Erde. Nach seinerzeitigem Kenntnisstand der Welt, konnte das nur dort sein, wo die Sonne untergeht. Im Westen. Genauer: Im heutigen Marokko, Algerien, Tunesien (Atlasgebirge).

Wer waren die Hekatoncheiren?

Die drei Hekatoncheiren Briareos, Gyges und Kottos waren ebenfalls Söhne des unglaublich fruchtbaren Ur-Götterpaares Gaia und Uranos.

Mit ihren je fünfzig Köpfen und hundert Händen, und auch sonst nicht besonders ansehnlich, wurden sie unmittelbar nach ihrer Geburt von ihrem Vater Uranos in die Unterwelt abgeschoben – wobei an anderer Stelle zu erfahren ist, dass es die Zyklopen gewesen sein sollen, die in den Hades geworfen wurden. Vielleicht waren es ja auch beide Boygroups aus dieser schrecklich netten Familie. Wie auch immer!

Jedenfalls fand das die Mutter, Gaia, so überhaupt nicht in Ordnung und hetzte ihre Titanensöhne auf Uranos, ihren Gatten. Einer von ihnen, Kronos, entmannte daraufhin seinen Vater. Aber nicht die Titanen befreiten die drei Hekatoncheiren-Brüder. Das übernahm etwas später Zeus.

Als sich Zeus – der Sohn des Kronos – eines Tages im Krieg gegen den Rest der Titanen befand, machte er sich die Kraft der von ihm befreiten Hekatoncheiren zu Nutze. Gemeinsam besiegten sie die Titanen, sperrten sie ein und Zeus machte die treuen Hekatoncheiren zu ihren Wächtern.

Welche Aufgaben hatten die Erinnyen?

Die drei Erinnyen (die Rasenden, röm. Furien) Alekto, Megaira (Megäre) und Tisiphone waren sowohl Rache- als auch Schutzgöttinnen. In dieser Funktion verfolgten sie Mörder, Lügner, Wortbrecher und Personen, die sich der Falschaussage oder der Verletzung bestehender Sitten und Konventionen schuldig gemacht hatten.

Als Schutzgöttinnen wurden sie angesehen, weil sie eben gegen die genannten Verfehlungen vorgingen, und somit Tradition und Brauchtum zu schützen versuchten.

Im Theaterstück des Dichters Aischylos werden die Erinnyen durch eine versöhnliche Geste der Göttin Athene zu Eumeniden (die Wohlgesinnten, Wohlwollenden) „geadelt“.

Wer war Aphrodite – und was hat sie mit Zypern zu tun?

Aphrodite (aphrós/Schaum), griechische Göttin der Liebe, Schönheit, Fruchtbarkeit und Ehe, soll als Tochter der Urgötter Gaia und Uranos auf Zypern – am inzwischen geradezu mythischen Aphroditefelsen (zwischen Páphos und Limassol gelegen) – den schaumigen Wellen des Meeres entstiegen sein. Sie zählt zu den am meisten verehrten Göttern des Olymp.

Irgendwann heiratete sie Hephaistos, den Gott des Erdfeuers, den sie allerdings mit Ares, dem Gott des Krieges, betrog. Als beide von Hephaistos in flagrante erwischt wurden, rief dieser die anderen Götter hinzu und schüttete vor ihnen klagend sein Herz ob dieses Frevels aus – was die um das Lotterbett herumstehenden Götter zum so genannten "Homerischen Gelächter" (schallendes, nicht enden wollendes Gelächter) veranlasste.

Über wen oder was genau da so herzhaft gelacht wurde – ob über das ertappte Liebespaar, den gehörnten Hephaistos oder ganz etwas anderes – lässt sich allerdings weder in Homers "Ilias", noch in der "Odyssee" wirklich erkennen ...

Woher kommen Aphrodite, Erinnyen und Giganten?

Aphrodite, Erinnyen und ihre Geschwister, die Giganten, wurden von der Erdgöttin Gaia geboren. Allerdings auf ungewöhnliche Art.

Als nämlich der Titan Kronos, ebenfalls ein Sohn Gaias und ihres Gatten Uranos, seinen Vater im Streit kurzerhand entmannt hatte, blutete der natürlich fürchterlich. Aus den Blutstropfen, die ins Meer flossen, entstand Aphrodite (das soll auf Zypern gewesen sein). Aus dem Blut dagegen, das in der Erde versickerte, traten die Erinnyen und Giganten ins Dasein – einfach so.

Wer sind die Giganten – und wodurch haben sie sich hervorgetan?

Die als unglaublich groß, stark und Furcht einflößend beschriebenen Giganten werden in der griechischen Mythologie vergleichsweise stiefmütterlich behandelt. In der Literatur des antiken Griechenlands werden sie allenfalls mit ihrer Mutter Gaia in Zusammenhang gebracht, während der Vater Uranos so gut wie keine Rolle spielt.

Allerdings haben die Giganten eine wesentliche Rolle im Kampf (Gigantomachie) gegen die Olympischen Götter gespielt, zu dem sie von ihrer Mutter Gaia angestachelt wurden. Die war nämlich wütend auf Zeus, weil der ihre Titanensöhne in der Unterwelt eingesperrt hatte und sich mit seinen Kumpanen als neues Göttergeschlecht gerierte. Anders ausgedrückt: Gaia hatte schlicht Angst vor einem Machtverlust.

Hat aber eh nichts genutzt! Letztlich haben sie und die mit ihr verbündeten Giganten die Auseinandersetzung mit den olympischen Göttern dann doch nicht gewonnen.

Warum kämpften die Giganten gegen die Götter des Olymp?

Wie es scheint, hat in der vorolympischen Götterwelt ständig irgendwer irgendjemanden eingesperrt. Jetzt war es Zeus, der die Titanen in die Unterwelt verbannt hatte.

Und wieder war es die Erdgöttin Gaia, die sich – wie immer wütend und zornig – dagegen verwahrte. Sie stiftete die Giganten an, sich mit ihr gegen die neuen Himmelsherrscher, die Götter des Olymp, zu wenden. Ein schrecklicher Kampf begann, bei dem nicht mit dem Einsatz mörderischer Waffen und Blut gegeizt wurde.

Da Götter aber nun keine Götter töten können, sah es für beide Parteien so aus, als würde diese Auseinandersetzung nie enden. Um diesem Umstand einen Riegel vorzuschieben, holten die olympischen Götter Herakles und Dionysos – also Menschen, keine Götter – zur Hilfe. Den beiden gelang es dann, die Giganten vernichtend zu schlagen. Selbstverständlich, soweit möglich, unterstützt von den olympischen Göttern.

Götter des Olymps

Vorausgeschickt

Der Himmel in der griechischen Mythologie ist voll von Göttern. Aber sie herrschten keineswegs autokratisch. Ihr Auftreten, ihr Tun und Lassen hatte durchaus menschliche Züge. Ihr Verhalten kannte Missgunst, den Konkurrenzkampf, Eifersüchteleien, Jähzorn, Entrüstung und anderes mehr. So konnten sie einerseits in voller Absicht den sprichwörtlichen "Rächer der Enterbten", andererseits gezielt den "Anwalt der kleinen Leute" spielen. Da die Götter auch keine Freunde von Traurigkeit waren und wechselseitig Liebesbeziehungen auch innerhalb der Familie, mit den sogenannten Sterblichen und ab und an auch mit Tieren eingingen, wirkt ihr Göttersystem ausgesprochen konfus und verworren. Soviel vorweg.

Wer sind die Götter des Olymp?

Oh, da gibt's 'ne ganze Menge. Neben dem Göttervater Zeus, gehören zu den Olympiern dessen fünf Geschwister

  • Hera,
  • Hades,
  • Hestia,
  • Poseidon und
  • Demeter

sowie die zehn – mit unterschiedlichsten Gattinnen gezeugten – „göttlichen Kinder“ des Zeus:

  • Ares,
  • Hephaistos,
  • Hebe,
  • Eileithyia,
  • Artemsis,
  • Apollo,
  • Hermes,
  • Athene,
  • Persephone,
  • Dione/Aphrodite.

Später wurden noch Herakles und Dionysos, die aus zwei Verbindungen mit „sterblichen“ Frauen hervorgingen, in den Olymp aufgenommen.

Das macht in der Summe immerhin siebzehn Gründungsgötter des Olymp.

Anmerkung

Es ist verwirrend, in der Tat. Aphrodite hat in der griechischen Mythologie viele Väter und Mütter: Einmal ist sie die Tochter der Gaia und des Uranos, ein anderes Mal die Adoptivtochter des Zeus und wieder an anderer Stelle wird sie als Tochter der Dione und des Göttervaters Zeus genannt. 

Der Olymp, was ist das?

Der Olymp, ein Gebirgsmassiv im Nordosten Griechenlands in der Region Makedonien (nicht zu verwechseln mit der 1991 etablierten Republik Mazedonien; vormals Jugoslawien), gilt in der griechischen Mythologie als Wohnsitz der Götter. Ein angemessener Ort also, an dem die Götter – von äußeren Einflüssen nicht beeinträchtigt – Feiern, Tafeln, Diskutieren und Intrigen spinnen konnten.

Wer gründete mit wem den Clan der Götter des Olymps?

Das war Zeus. 

Einer der Titanen, Kronos, war in gewissem Sinne sehr erfolgreich und galt bald als Weltherrscher, heiratete seine Schwester Rhea und zeugte mit ihr die Götter:

  • Zeus, Hera (gleichzeitig auch die Ehefrau des Zeus), Hades, Hestia, Poseidon und Demeter.

Gemeinsam mit vier seiner Geschwister gründete Zeus den Kreis der Götter des Olymps. Also mit fast allen. Bis auf Hades. Der wurde anderweitig abgefunden.

Expansion

Neben den bereits Genannten, erweiterte Zeus den Kreis der Götter des Olymps – wie weiter oben bereits aufgeführt – um seine zehn mit unterschiedlichsten Gattinnen gezeugten "göttlichen Kinder":

  • Ares, Hephaistos, Hebe, Eileithyia (Kinder von Hera), Artemis und Apollo (Kinder von Leto), Hermes (Sohn von Maia), Athene (Tochter von Metis), Persephone (Tochter von Demeter) und Aphrodite (hier: Tochter von Dione/Zeus).

Irgendwann später wurden auch die außerehelichen Söhne Herakles (Sohn von Alkmene) sowie Dionysos (Sohn von Semele) in den Olymp aufgenommen.

Wer war Hades – und warum gilt er als Herr der Unterwelt?

Wie auch Zeus, Hera, Hestia, Poseidon und Demeter war Hades ein Kind der Titanen Kronos und Rhea.

Nach dem von Zeus angeführten langjährigen Krieg gegen Kronos und seine Titanen (Titanomachie), der mit der Befreiung der Zyklopen (Kyklopen) den Sieg brachte, teilten die Brüder (Poseidon und Hades) das Imperium unter sich auf.

Über die Erde wollten sie gemeinsam herrschen, den Himmel aber übernahm Zeus, Poseidon das Meer.

Hades fiel die Unterwelt zu, wo er seitdem als Gott der Toten wirkt. Irgendwann später wurde das Totenreich mit seinem Namen belegt und ebenfalls Hades genannt.

Was wurde aus Hades?

Nach der siegreichen Beendigung des Titanenkampfes (Titanomachie) wurde – sozusagen – die Welt zwischen den Siegern geteilt. Dabei übernahm Zeus den Himmel, Poseidon das Meer und Hades musste sich mit der Herrschaft über die Unterwelt zufrieden geben. Allerdings wurde er so zum Namensgeber für den Hades, also für das Totenreich, die Unterwelt.

Hades, Demeter und Persephone

Persephone, Tochter von Zeus und Demeter, war – nicht ganz freiwillig – mit Hades verheiratet. Der Unterweltler hatte sie ungebeten in sein Schattenreich entführt. Als Persephones Mutter Demeter sich daraufhin weigerte, ihren ursächlichen Aufgaben nachzukommen, hatte das einschneidende Folgen für die Ernährung auch der Götter. Immerhin war Demeter für die Fruchtbarkeit der Erde zuständig.

Um nun aber nicht auf das "tägliche Brot" verzichten zu müssen, verabredeten Zeus und Hades einen Deal. Einen Teil des Jahres durfte Persephone zukünftig bei ihrer Mutter verbringen, den geringeren Teil des Jahres hatte sie bei Hades auszuharren.

Demeter war besänftigt, ging wieder ihrer Tätigkeit nach und Persephone wurde nicht nur bekannt als Göttin der Toten, sondern – durch die anteilige Anwesenheit im Oben und Unten – galt sie auch als Göttin des natürlichen Zustands der Natur, die im Frühling und Sommer blüht und im Herbst und Winter abstirbt.

Wer und was ist Asklepios?

Asklepios, auf Gemälden und in Skulpturen gern als älterer, würdevoller und seriöser Mann dargestellt, ist in der griechischen Mythologie ein unanfechtbarer Heilkundiger, der Gott der Heilkunst. Gestützt auf einen Stab, der von einer Schlange umwunden wird, machte Asklepios die Menschen gesund und konnte – angeblich – auch Tote wieder zum Leben erwecken.

Warum beschwerte Hades sich über Asklepios?

Hades, immerhin Totengott und Wächter über die Unterwelt, beschwerte sich bei Zeus, dass Asklepios sich mit seinem Handeln in seine, Hades, Geschäfte einmische. Womit er bei Zeus offene Türen eintrat.

Auch Zeus hatte inzwischen die berechtigte Sorge, dass es bald keine Toten mehr geben würde, wenn Asklepios ständig Tote wieder zum Leben erwecke. Kurz entschlossen tötete er Asklepios per Blitzschlag. Überlebt hat diesen Anschlag glücklicherweise der Stab mit der Schlange. Der ging als so genannter Äskulapstab in die Geschichte ein, und ist bis heute das Symbol der Ärzte und Apotheker.

Warum war Apollo sauer auf Zeus?

Asklepios war Apollos Sohn. Und Apollo, immerhin Mitglied der Götter des Olymp, war stinksauer über die Tatsache, dass Zeus seinen Sohn – so mir nichts, dir nichts – per Blitzschlag ins Jenseits befördert hatte. Also ging er hin und tötete alle Zyklopen (Kyklopen).

Da die Zyklopen nun aber in den Waffenschmieden die Blitze für Zeus anfertigten, rief diese Freveltat Zeus erneut auf den Plan. Er bestrafte Apollo, indem er ihn für längere Zeit aus dem Olymp verbannte und bei Admetos Rinder hüten ließ. Was wiederum der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Apollo und Admetos, dem König von Pherai in Thessalien (Region in Griechenland) war.

Zeus – wer war das eigentlich?

Vorweg muss an dieser Stelle einmal gesagt werden, das die Griechen der Antike die Gestalten ihrer Mythen vollkommen unvoreingenommen und unabhängig von Raum und Zeit leben, handeln, zeugen, sterben und wieder auferstehen ließen – ganz wie es in die jeweilige Denke und Geschichten passte.

Auch die merkwürdigsten Ehegemeinschaften – Götter mit Göttern, Halbgöttern, Menschen, ja, sogar mit Tieren, Ungeheuern oder Fabelwesen – waren  gang und gäbe. Es wurde weder vor inzestuösen Beziehungen halt gemacht, noch vor Eltern- und Geschwistermord zurückgeschreckt.

Das gilt natürlich auch für Zeus, der immer wieder in verwirrenden und unterschiedlichsten Verwandlungen das Geschehen prägt. Obwohl Sohn der Titanen Kronos und Rhea, stürzte Zeus im Titanenkampf (Titanomachie) seinen Vater Kronos vom Thron und machte sich selbst zum Herrscher über die Götter des Olymp.

Zeus, Titanen und Zyklopen

Wie weiter oben in einem anderen Zusammenhang schon einmal erwähnt: Alles fing damit an, dass der Himmelsgott Uranos die Zyklopen in den Hades (Unterwelt) gesperrt hatte. Dummerweise stand der Titan Kronos, einer der Söhne des Uranos und der Erdgöttin Gaia, in Protest zu seinem Vater.

Also befreite Kronos die Zyklopen. Aber, obwohl er mit deren Hilfe – vorübergehend – Uranos (Kronos hat ihn entmannt!) in die Schranken verwies, gelang es Uranos dennoch, die Zyklopen erneut in die Unterwelt zu verbannen.

Doch dann kam Zeus,

  • der – ungeachtet der verwandtschaftlichen Beziehungen, immerhin war Kronos sein Vater – gegen ihn kämpfte,
  • dessen Herrschaft über die Titanen stürzte und die
  • Zyklopen zum zweiten Mal befreite.

Während Letztere nun daraufhin dem Zeus so dankbar waren, dass sie fortan die Donnerkeile für ihn schmiedeten, etablierte Zeus mit diesem Sieg über Kronos gleichzeitig die Herrschaft der olympischen Götter.

Warum heißt Europa Europa? 

Der griechischen Mythologie zufolge lebte die Prinzessin Europa, Tochter des phönizischen Königs Agenor und seiner Frau Telephasa, an der Küste Kleinasiens (heute: Anatolien in der Türkei).

Eines Tages – so erzählt es die Sage – verliebte sich der Göttervater Zeus unsterblich in das hübsche Mädchen. Er beschloss, Europa zu entführen. Damit ihn seine argwöhnische Gattin Hera dabei nicht erwischte, verwandelte Zeus sich in einen Stier, setzte Europa auf seinen Rücken und verschwand mit ihr nach Kreta, wo er sich in seine ursprüngliche Gestalt zurückverwandelte.

Motiviert durch eindringliches Zureden Aphrodites, gaben die Nachkommen aus dieser Beziehung dem Erdteil, den sie nun bewohnten, den Namen Europa.

Welche Stellung hatte Hera im Kreis der Götter?

Hera war sowohl Ehefrau als auch Schwester des Zeus. Aber an diesem Umstand nahm niemand wirklich Anstoß. Im antiken Griechenland waren derartige Beziehungen ohnehin nichts Ungewöhnliches. Beide, Hera und Zeus, waren Kinder der Titanen Kronos und Rhea.

Hera machte sich einen Namen als Schirmherrin ehelicher Gemeinschaften, Bewahrerin der Hochzeitsbräuche und hin und wieder galt sie auch als Geburtsgöttin. Mit Zeus hatte sie die Kinder

  • Ares, Hephaistos, Hebe und Eileithyia.

Dass ihr gern "Seitenspringender" Gatte auch noch Kinder

  • Herakles und Dionysos

mit so genannten sterblichen Frauen hatte, machte sie allerdings eifersüchtig, misstrauisch und zänkisch. Einen Großteil ihrer Zeit widmete sie daher hässlichen Auseinandersetzungen mit Zeus, dessen Geliebten und Herakles, den sie – warum auch immer – überhaupt nicht ausstehen konnte.

Hera, Io, Zeus, der Riese Argos und „Argusaugen“

Zeus hatte sich in Argos, einer griechischen Stadt im Nordosten des Peloponnes, in Io verliebt. Io war die Tochter des Flussgottes Inachos und angestellt im Hause Zeus-Hera. Um dem Zorn des liebeshungrigen Zeus zu entgehen, lieferte Inachos seine Tochter dem Verehrer aus.

Es ist nicht eindeutig geklärt, aber wahrscheinlich war es die eifersüchtige Hera, die Io daraufhin mir nichts, dir nichts in eine Kuh verwandelte und von Argos (Argus) – einem Riesen mit den noch heute bekannten "Argusaugen" – permanent bewachen ließ.

Also musste der Riese Argos daran glauben. Es war Zeus, der Argos durch Hermes umbringen ließ, um sich endlich der durch Hera in eine Kuh verwandelten Io nähern zu können. Dieser Gedanke, der der Annäherung des Zeus an Io, ließ selbstverständlich auch die missgünstige Hera nicht los. Sie beauftragte daher eine Bremse (auch bekannt als Pferde- oder Rinderbremse), die die Kuh "Io" stechen sollte. Der Plan misslang. Io konnte fliehen.

Was geschah mit Io nach der Flucht vor Hera, Zeus und Bremse?

Während Hera die zuvor von ihr – aus Gründen der Eifersucht – in eine Kuh verwandelte Io schließlich aus den Augen verlor, Io also nicht länger vor Hera und deren tückischen Fallstricken auf der Flucht sein musste, konnte der immer noch leidenschaftlich verliebte Zeus Io endlich wieder von einer Kuh in einen Menschen umformen und – lange hatte er warten müssen – ein Kind, Epaphos, mit ihr zeugen.

Aber damit ist die Geschichte keineswegs zu Ende. Hera bekam Wind von der Sache, und verfolgte nun das Kind. Sie ließ den Filius Epaphos durch die Kureten (das war ein wildes, ungehobeltes Volk) rauben und verschleppen. Aber dann ging plötzlich alles ganz schnell. Zeus vernichtete die Kureten, Io bekam ihr Kind zurück, heiratete einen Ägypter und wurde fortan in Ägypten als Göttin verehrt.

Wer ist Poseidon – und warum trägt er einen Dreizack?

Gemeinsam mit Zeus, war Poseidon der mächtigste der olympischen Götter. Nach dem Ende des Titanenkrieges (Titanomachie), als die drei Brüder – Zeus, Hades und Poseidon – die Welt unter sich aufteilten, erhielt Poseidon die Herrschaft über das Meer. Sein Wahrzeichen, den Dreizack, hatten ihm die Zyklopen (Kyklopen) zum Geschenk gemacht.

Allerdings war Poseidon nicht der erste Meeresgott. Dieser Job wurde vor ihm bereits von Okeanos, eines Sohnes der Urgötter Gaia und Uranos, wahrgenommen. Alle Flussgötter waren – bis zum Amtsantritt Poseidons – Söhne von Okeanos und dessen Gattin Tethys. Als Poseidon auf der Bildfläche erschien, blieb den bisherigen Flussgöttern allerdings nichts anderes übrig, als seine Herrschaft zu akzeptieren. Das fanden die nicht so gut, konnten es aber nicht ändern.

Poseidon und sein Herrschaftsanspruch

Natürlich wollte Poseidon mehr. Erstens war er neidisch auf seinen Bruder Zeus, der mehr zu sagen hatte, und zweitens lastete ihn die Aufgabe als Meeresgott nicht sonderlich aus. Also machte er seine Ansprüche auf Teile des Festlandes geltend und versuchte, mit Hera und Athene zu paktieren. Gemeinsam wollten sie Zeus gefangen nehmen.

Dummerweise scheiterte dieses Unterfangen an der Nereide (Meeresnymphe) Thetis. Weil Thetis sich von Poseidon abgewiesen und missachtet fühlte, befreite sie – mit Unterstützung hundertarmiger Gestalten aus der Unterwelt – den Göttervater Zeus.

Aber wie das so ist mit dem Ehrgeiz – Poseidon gab einfach nicht auf. Er trocknete Flüsse aus, um an die Stadt Argos zu kommen, ließ mit seinem Dreizack Flüsse entstehen, die das Land überfluteten und spaltete auf der Akropolis die Erde, um seine Macht zu demonstrieren. Weil alles nichts nutzte, setzte Poseidon schließlich Attika, eine Gegend um Athen herum, unter Wasser. Diese Tat brachte ihm zwar keine Ländereien ein, aber immerhin konnte er erreichen, dass die Athener ihn jetzt ernster nahmen als zuvor.

Was hat Poseidon eigentlich mit dem Pferd Pegasus zu tun?

Poseidon war ein Pferdenarr. Am Isthmus von Korinth fanden zu seinen Ehren sogar Wagenrennen statt. Einmal soll er angeblich selbst Pferdegestalt angenommen haben. Und zwar, als er der Muttergöttin Demeter nachstellte.

Demeter, nicht dumm, aber trickreich, wollte dem liebestollen Poseidon ein Schnippchen schlagen. Kurzerhand verwandelte sie sich in eine Stute und glaubte sich sicher vor ihrem Stalker. Poseidon allerdings blieb unbeeindruckt, stylte sich zum Hengst, besprang Demeter und zeugte mit ihr das Pferd Areion.

Muss toll gewesen sein, diese Erfahrung. Nicht lange, und er zeugte ein weiteres Pferd: Pegasus. Allerdings dieses Mal nicht mit Demeter, sondern mit Medusa, die daraufhin von Athene zuerst in ein Ungeheuer verwandelt und anschließend von Pegasus und Athene getötet wurde. Oh, oh ...

Demeter und Hestia - welche Rolle spielten sie im Olymp der Götter?

Hestia und Demeter sind sowohl Töchter des Titanenpaares Kronos und Rhea als auch Schwestern des Zeus. Hestia wurde im Olymp der Schutz des Herdes und des Herdfeuers übertragen. Sie gilt somit als Göttin des Herdes sowie als Schutzgöttin des häuslichen Friedens. Demeter kümmerte sich um das Wachstum und die Fruchtbarkeit der Erde mit all ihren Pflanzen. Sie hat daher den Status der Muttergöttin.

Demeter, Persephone, Hades und Zeus

Als eines Tages Demeters Tochter Persephone von ihrem Bruder Hades entführt wird, der sie zur Frau nehmen will, ist Demeter "not amused". Verbittert, betrübt und verletzt über diese Tat, zieht Demeter sich zurück, rächt sich und lässt die Pflanzen absterben. Dadurch verödet selbstredend die Erde und auch die Götter begreifen, dass dieser Umstand langfristig nicht gut für sie ist.

Also veranlasst Zeus, dass Persephone zukünftig zwei Drittel der Zeit bei der Mutter im Olymp zubringen darf, sich ein Drittel ihrer Zeit aber bei Hades, ihrem Mann, in der Unterwelt aufhalten muss. Dieser Vorschlag versöhnt. Anstandslos nimmt Demeter ihre Aufgaben als Göttin der Erdfruchtbarkeit wieder auf.

Dionysos - wer war das?

Dionysos (römisch: Bacchus), ein unehelicher Sohn des Zeus, ist in der griechischen Mythologie der Gott des Weines und der Fruchtbarkeit. In frühen Theateraufführungen des Klassischen Altertums taucht Dionysos in den zu seinen Ehren im damaligen Athen stattfindenden kultischen Dionysos-Festen auf.

Zu erkennen ist er an einem von Efeu und Weinreben umwundenen Wanderstab. Begleitet wird Dionysos in der Regel von einer Schar Mänaden, Nymphen, Satyrn und Silenen.

Dionysos-Feste

Inhalt der Dionysos-Feste war die rauschhafte Darstellung der Ankunft des Dionysos im Frühling sowie die ihm gegebene Kraft in der Beherrschung des Universums. Auf dem Höhepunkt dieser aufgeladenen, trunkenen und hymnischen Feierlichkeiten wird Dionysos von den leidenschaftlichen Mänaden zerrissen, bis er schließlich stirbt, am Ende aber wieder aufersteht.

Wer war Athene?

Zeus beabsichtigte, Metis, die Tochter der Titanen Okeanos und Tethys zu ehelichen. Aber Metis mochte nicht. Sie zierte sich. Letztendlich konnte sie aber Zeus´ Charme doch nicht widerstehen. Metis wurde schwanger.

Nun tauchte ein Orakel auf und weissagte zuerst die Geburt eines Mädchens, dann die eines Sohnes. Der wiederum würde Zeus später allerdings die Herrschaft streitig machen. Das galt es zu verhindern. Aber wie?

Eine Kopfgeburt

Nun, Zeus verschlang seine Bettgenossin Metis nebst ungeborenen Kindern. Leider hatte er dabei übersehen, dass er gleichzeitig auch die für ihn ungefährliche Tochter Athene verschlungen hatte. Lange dachte er über eine Lösung des Problems nach, was nicht gut war. Er bekam schreckliche Kopfschmerzen. Um Linderung zu erhalten, bat er Hephaistos, den Gott der Schmiedekunst, ihm mit einer Axt den Kopf zu spalten – und hups, nicht nur die Schmerzen waren verschwunden, auch Athene entwuchs seinem Kopf.

Eine Kopfgeburt, sozusagen. Und das als ausgewachsenes Individuum und in voller Montur. Unglaublich!

Unter welchen Namen ist Athene sonst noch bekannt?

Das sind zum Beispiel:

  • "Pallas Athene" oder
  • "Athene Parthenos", was soviel wie "Tempel der Jungfrau" heißt. Heute noch zu besichtigen als Athene-Tempel Parthenon auf der Akropolis.

Da Athene, bedingt durch die ungewöhnliche Art ihrer Geburt, dem Göttervater Zeus besonders Nahe stand, durfte Athene den Schild ihres Vaters, den "Aegis", tragen. Das trug ihr den Titel "Aegis tragende Athene" ein. Hin und wieder nannte man sie auch die Hellhäutige, weil sie als ausgesprochen weise galt und helle Augen hatte – was irgendwie komisch ist, denn was hat Weisheit mit hellen Augen zu tun?

Was hat Athene mit Athen zu tun?

Athene, oder auch Athena Parthénos (jungfräuliche Athene), ist nicht nur die Tochter des Zeus, sondern – in Personalunion – auch die griechische Göttin der Weisheit, des Krieges und des Friedens. Da sie als Beschützerin griechischer Städte galt, wurde ihr zu Ehren der Tempel "Athena Polías" (zerstört 480 v. Chr.) auf der Akropolis errichtet – und die Stadt Athen nach ihr benannt.

Fabelwesen

Vorausgeschickt

In der griechischen Mythologie sind Fabelwesen Geschöpfe, die sowohl menschliche-, als auch tierische Züge haben können, aber auch als Mischwesen, also halb Mensch halb Tier, ihr Unwesen treiben. Wie zum Beispiel ...

Warum werden Mänaden die "Rasenden" genannt?

Das hat etwas mit Dionysos zu tun. Hier mehr zu den Mänaden.

Was sind Satyrn?

Die Satyrn gehören – wie auch die Mänaden, Nymphen oder Bakchen – zu den ständigen Begleitern des Dionysos.

Obwohl grobschlächtig und mit Pferdeohren oder Ziegenschwänzen ausgestattete Mischwesen, gelten sie wegen ihrer Schlitzohrigkeit sowie ihres wilden, und dabei doch heiteren Auftretens, als Bereicherung jeden Dionysosgelages. Einer der bekanntesten Satyrn ist der Hirtengott Pan, der seinem Gegenüber auch schon mal einen "panischen" Schrecken einflößen kann.

Was sind Silenen?

Silenen oder auch Silen (lat. Silenos/Selenos) sind sowohl in der griechischen, als auch in der römischen Mythologie zweibeinige Mischgestalten aus Mensch und Pferd. Da sie den Satyrn stark ähneln, werden sie häufig mit diesen verwechselt.

In den zu Ehren des Wein- und Fruchtbarkeitsgottes Dionysos stattfindenden Festzügen gehörten auch die als glatzköpfig, stumpfnasig, dickbäuchig und lüstern dargestellten Silenen zu dessen Gefolge. Gern sollen sie den Nymphen und Mänaden nachgestellt haben.

Nymphen

Hier lesen Sie mehr zu den Nymphen.

Wer oder was sind Hesperiden?

Hesperiden sind in der griechischen Mythologie acht Nymphen, die gemeinsam mit einem hundertköpfigen Ungeheuer das Hochzeitsgeschenk der Gäa an Zeus und Hera bewachen. Das ist ein Baum mit goldenen Äpfeln, die den Göttern ewige Jugend verleihen.

Hier lesen Sie mehr zu den Zentauren.

Wer sind die Gorgonen?

Gorgonen sind in der griechischen Mythologie drei geflügelte Fabelwesen – Stheno, Euryale und Medusa, von denen Letztere als einzige sterblich war. Alle drei sollen allerdings so fürchterlich ausgesehen haben, dass jeder, der sie mit ihrem Schlangenhaar sah, unmittelbar zu Stein erstarrte.

Was ist ein Zerberus?

Ein Wächter! In der unerschöpflichen Vielfalt griechischer Mythologie war Zerberus ein Höllenhund, der eisern die Unterwelt bewachte und darauf achtete, niemanden je wieder herauszulassen. Nur zwei Mal konnte er überwunden werden. Einmal gelang es Orpheus und das andere Mal schaffte Herakles (römisch: Herkules) das eigentlich Unmögliche.

Rezeptionist(in)/Concierge

Heute spricht man gern von einem Zerberus, wenn sich – zum Beispiel – eine Sekretärin, eine Empfangsdame, ein Pförtner (oder wer auch immer sonst in ähnlicher Position) vehement weigert, den Besucher zum Chef, zum Arzt, zum Behördenleiter oder sonstigen maßgeblichen Personen vorzulassen.

Was beschützten die Musen?

Damit die schönen Künste keinen Schaden nahmen, bedurfte es selbstverständlich einiger schützender Hände. Neun Göttinnen waren es in der griechischen Mythologie, die Lyrik, Musik, Dichtung, Tanz oder auch Sternkunde hegten, pflegten und beschirmten.

So setzte sich – zum Beispiel –

  • Kalliope für die epische Dichtung ein,
  • Euterpe, im weitesten Sinne, für Musik,
  • Klio war für die Geschichtsschreibung zuständig,
  • Terpsichore für den Tanz,
  • Urania beaufsichtigte die Sternkunde und
  • Thalia kümmerte sich um die Komödie.

Alle neun Musen waren, wie könnte es anders sein, Töchter des Zeus. In diesem Fall aus der Beziehung mit einer gewissen Mnemosyne, Tochter der Urgötter Gaia und Uranos.

Was sind Horen?

Horen sind in der griechischen Mythologie zauberhafte Göttinnen der Tages- und Jahreszeiten sowie die Ecksteine eines erfüllten und gelungenen Lebens. Zwölf Horen sind verantwortlich für zwölf Tageszeiten.

  • Gymnastika zum Beispiel steht für schweißtreibende Übungen am frühen Morgen im Gymnásion, damals ein Ort der Leibesertüchtigung,
  • Mesembria ist so etwas wie die Küchengöttin am Mittag und
  • Dysis war für den Sonnenuntergang verantwortlich.
  • Thallo, Auxo und Karpo sorgten sich um das Funktionieren der Jahreszeiten und
  • Eunomia, Dike und Eirene um Einhaltung der Gesetze, Gerechtigkeit, Wohlbefinden und Luxus.
Wer sind Pan, Plutos und Zelos?

Alle drei sind, natürlich, göttliche Gestalten.

Pan, ein schlichter Hirte mit den Beinen eines Ziegenbocks, wegen seines Unterhaltungswertes aber trotzdem im Olymp immer gern gesehener Gast, war einerseits ein qualifizierter Flötenspieler, andererseits ein aufbrausender Typ, der seinem Umfeld schon mal einen "panischen Schrecken" einflößen konnte.

Plutos (nicht Pluto, das ist ein anderer Name für Hades) galt als Gott der Üppigkeit, Prachtentfaltung und des Luxus, war aber auch zuständig für die Ressourcen der Erde.

Und Zelos? Na, ja – was gibt es über ihn zu sagen? Nicht viel. Er war ein Streber, galt also als Gott des Strebens und des unermüdlichen Eifers.

Wer waren Hypnos und Morpheus?

In der griechischen Mythologie war Hypnos (Hypnose) der Gott des Schlafes. Sein Spross, Gott Morpheus (Morphium), sorgte für gute Träume.

Orte von besonderer Bedeutung

Vorausgeschickt

Selbstverständlich spielen auch mythische Orte eine bestimmte Rolle in der griechischen Mythologie. Wenn sie nicht sogar Einfluss auf das Geschehen nehmen, sind sie in den Legenden und Sagen doch von besonderer Bedeutung. Aber was sind das überhaupt für Orte? Und, wie heißen sie?

Arkadien: Was ist das?

Arkadien ist eine Landschaft auf dem Peloponnes in Griechenland. Häufig wird der Begriff Arkadien als Synonym für eine unverfälschte, urbane Landschaft und bäuerlich-rustikale Lebensweise genutzt. Soll heißen: Hier ist die Welt noch in Ordnung.

Arkadien ist also gefühlt das Land, in dem Milch und Honig fließen. Dort möchte man sein. Dem Stress der Großstädte und des Jobs entfliehen und sich stattdessen an einem heiteren, beschwingten und von äußeren Einflüssen ungetrübten Ort aufhalten.

Bosporus: Auf wen geht der Name zurück?

Den Namen Bosporus erhielt die Meerenge zwischen Europa und Asien (bei Istanbul/Türkei), die das Schwarze- mit dem Marmarameer verbindet, aus der griechischen Mythologie.

Dort wird erzählt, dass die von der Göttin Hera (Gattin des Zeus) in eine Kuh verwandelte Io, Tochter des Flussgottes Inachos, nicht nur vor Hera und Zeus, der ihr nachstellte, sondern auch vor einer so genannten Pferdebremse fliehen musste. Nach langem Hin und Her kam Io an eine Wasserstraße, die es mutig zu durchqueren galt.

Da sie zu dem Zeitpunkt nach wie vor als Kuh unterwegs war, entstand später der Name Bosporus (Kuh-, Ochsen- oder Rinderfurt).

Delphi

Hier lesen Sie mehr über das Orakel von Delphi.

Elysion

Was diese Insel der Seligen darstellt lesen Sie hier.

Galaxias: Was ist das?

Ganz einfach! Der Begriff Galaxias (Galaxis) stammt aus der griechischen Mythologie und bedeutet Milchstraße. Entstanden sein soll sie, die Milchstraße, durch Heras unüberwindbare Antipathie gegen Herakles. Herakles war unehelicher Sohn des Zeus. Gezeugt mit Alkmene, Ehefrau des mykenischen Königs Amphitryon.

Das war schon schlimm genug für Hera. Als sie aber den Bengel auf Geheiß ihres fremdgegangenen Gatten auch noch stillen sollte, weigerte sie sich. Also überlistete Zeus Hera, indem er den Knaben nachts an die Brust der schlafenden Gattin legte. Kaum getan, erwachte Hera, überriss die Situation im Hand umdrehen und stieß das Kind von sich.

Als ihr daraufhin die Muttermilch aus der Brust schoss und sich prompt im Universum verteilte, entstand die Milchstraße.

Was ist Hades?

Die Unterwelt.

Namensgeber für den Hades (Totenreich, Unterwelt) war der olympische Gott Hades. Nach der siegreichen Beendigung des Titanenkampfes (Titanomachie) wurde – sozusagen – die Welt zwischen den Siegern geteilt. Dabei wurde Hades von seinen Brüdern Zeus und Poseidon lediglich mit der Herrschaft über die Unterwelt abgefunden.

Welche Bedeutung hat Lethe?

In der griechischen Mythologie ist Lethe der Name eines Flusses der Unterwelt. Er gilt als Fluss des Vergessens! Denn tranken die Toten von seinem Wasser, vergaßen sie alles, was sie im irdischen Leben zuvor belastet hat.

Olymp: Was ist das?

Der Olymp, ein Gebirgsmassiv im Nordosten Griechenlands in der Region Makedonien (nicht zu verwechseln mit der 1991 etablierten Republik Mazedonien; vormals Jugoslawien), gilt in der griechischen Mythologie als Wohnsitz der Götter.

Ein angemessener Ort also, an dem die Götter – von äußeren Einflüssen nicht beeinträchtigt – Feiern, Tafeln, Diskutieren und Intrigen spinnen konnten.

Okeanos: Fluss oder Ozean?

Der Begriff Okeanos bezeichnet sowohl den aus der ehelichen Verbindung der Urgötter Gaia und Uranos stammenden Vorgänger des Meeresgottes Poseidon, als auch einen im Hades entspringenden so genannten Weltenstrom, der nach der griechischen Mythologie die ganze Erde umflossen haben soll.

Irgendwann später waren es lediglich nur noch die Weltmeere, die Ozeane – was aber letztlich immer noch gewaltig genug ist ...

Styx: Was ist das?

Styx ist ein Fluss, und zwar – der griechischen Sage zufolge – noch ein Fluss in der Unterwelt. Im Hades.

An seinen Ufern sollen die Götter gesessen, sich beraten, möglicherweise Intrigen gesponnen und sich zum Schluss Loyalität, Linientreue und Unverbrüchlichkeit ihrer ausgeheckten Pläne geschworen haben.

Thermodon: Was ist das?

Thermodon, in der griechischen Mythologie ein Fluss an der Schwarzmeerküste, wird unter anderen zum Beispiel von einem gewissen Apollonios von Rhodos und von Ovid in der Argonautensage erwähnt. Angeblich sollen in der Gegend des Flusses die Amazonen gelebt haben. Aber so genau weiß man das nicht.

Oft werden die Amazonen auch mit dem Fluss Amazonas in Brasilien in Verbindung gebracht.

Tartaros: Wo liegt dieser Ort?

Tartaros, ein Ort der griechischen Mythologie, ist der verschärfte Teil des Hades.

In diesen tiefsten und unangenehmsten Teil der Finsternis, verbannte Zeus Opponenten, Kritiker und Rivalen. Das waren im Besonderen die Titanen, aber auch Tantalos und Sisyphos hatten dort ihre Missetaten zu verbüßen.

Sonstige Akteure

Vorausgeschickt

Neben den so genannten Sterblichen, aber dennoch wichtigen Protagonisten, wie unter anderen: Achilles, Andromeda, Ariadne, Daidalos, Danaé, Europa, Medusa, Odysseus, Orpheus, Pandora, Pegasos, Perseus, Sisyphos, Tantalos und Theseus, hält die unendliche Tiefe der griechischen Mythologie, wie könnte es anders sein, auch einige weniger bekannte Figuren bereit. Zum Beispiel:

Wer waren Acheloos, Inachos und Thermodon?

Alle drei sind in der griechischen Mythologie – neben unzähligen anderen – so genannte Flussgötter. Sie stammen  ausnahmslos aus der Verbindung des Titanenpaares Okeaonos und Tethys.

Acheloos gilt als der Kultivierteste unter den Flussgöttern und verkörpert den zweitlängsten Fluss Griechenlands. Inachos wurde bekannt als Vater Io´s, der seine Tochter aus zweifelhaften Gründen Zeus überlassen musste. Der Fluss Inachos nahe der Stadt Argos (Griechenland) ist nach ihm benannt. Wie alle Flüsse in der griechischen Mythologie, wurde auch der in der Argonautensage mit den Amazonen in Verbindung gebrachte Thermodon (heute: "Therme Kay" an der türkischen Schwarzmeerküste) nach dem gleichnamigen Flussgott benannt.

Wer war Adonis?

Adonis, attraktiv, charmant und mit einer gewissen erotischen Ausstrahlung ausgestattet, galt in der Mythologie als Gott der Schönheit und der Pflanzenwelt. Bei den Römern war er der Geliebte der Venus, die Griechen sahen ihn als Boyfriend der Aphrodite.

Seine Mutter war eine gewisse Myrrha, die eine inzestuöse Beziehung zu ihrem Vater gehabt haben soll. Woraufhin sie von den Göttern in einen Myrrhenstrauch verwandelt wurde.

Wie starb Adonis?

Adonis wurde auf der Jagd von einem wilden Eber, den der eifersüchtige Kriegsgott Ares geschickt hatte, getötet. Adonis musste, warum auch immer, ins Reich der Toten zu Hades und dessen Gattin Persephone.

Nun war es nicht nur Aphrodite, die einen Anspruch auf Adonis erhob. Auch Persephone war rettungslos in den wilde Phantasien auslösenden Beau verliebt. Also wurde Zeus gerufen, der ein salomonisches 50/50-Urteil fällte: Zur einen Hälfte durfte Adonis bei Aphrodite sein, zur anderen musste er im Hades ausharren. Aber dort wartete ja Persephone auf ihn.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Anemoi"?

Anemoi (Winde) sind in der griechischen Mythologie acht als Menschen mit Flügeln dargestellte Götter der Windrichtungen.

Zu den Anemoi gehören die

  • Windgötter Zephyros, ein lauer Frühlingswind aus Westen;
  • Euros, der aus dem Osten warmen Regen bringt;
  • Notos, verantwortlich für die Herbststürme aus dem Süden;
  • Boreas, zuständig für den aus dem Norden kommenden Winter;
  • Kaikias, der sich nicht zwischen Norden und Osten entscheiden konnte, agierte als Nordostwind;
  • Apheliotes, dessen Pendant für Südost;
  • Skiron, ebenfalls unschlüssig, war maßgebend für Nordwest

und schließlich war da noch Lips, der seine Windkompetenz aus Südwest einbrachte.

Wer war Agenor?

In der griechischen Mythologie werden etwa acht bis zwölf Agenors erwähnt. Der bekannteste scheint allerdings König Agenor aus Tyros/Phönizien (heute: Libanon) gewesen zu sein, der häufig auch als Sohn des Meeresgottes Poseidon dargestellt wird.

In Erscheinung getreten ist dieser Agenor im Besonderen als Vater der schönen Europa, die bekanntermaßen von dem in einen Stier verwandelten Zeus nach Kreta entführt wurde. Und es gibt noch drei Söhne des Agenors: Phoinix, Kilix und Kadmos. Letzterer wurde später als Gründer der griechischen (nicht der ägyptischen) Stadt Theben bekannt.

Wer waren Alkmene und Amphitryon?

Alkmene war in der griechischen Mythologie die Mutter des großen Helden Herakles.

Amphitryon war ihr Ehemann und hätte der Vater sein können – wenn nicht, ja, wenn nicht Zeus sich zuvor in ihn, den guten Amphitryon, verwandelt hätte, um in dessen Gestalt mit Alkmene den prächtigen Herakles zu zeugen. Amphitryon war also sozusagen der "gehörnte" Ehemann ..

Woher haben die Amazonen ihren Namen?

Der Begriff Amazonen stammt aus dem Griechischen und bedeutet "brustlos". Der Sage nach schnitten sich die Amazonen – das war ein Heer von weiblichen Kriegern – die rechte Brust ab, um besser mit Pfeil und Bogen schießen zu können. Kein schöner Gedanke, aber die griechische Mythologie ist ja auch ansonsten nicht gerade unblutig.

Von wem wurden die Amazonen besiegt?

Die Amazonen, ein weibliches Kriegsheer, kämpften auf der Seite Trojas gegen die Griechen. Aber erst, als Achilles die Amazonenkönigin Penthesilea im Kampf tötete, waren die Amazonen besiegt.

Wer ist Andromeda – und wem wurde sie geopfert?

In der unerschöpflichen griechischen Mythologie wurde vor Grenzen nicht haltgemacht. Im heutigen Äthiopien lebten – unter anderen – der König Kepheus, seine Frau Kassiopeia und deren Tochter Andromeda. Da nun Kassiopeia unter Gefallsucht, Dünkel und Überheblichkeit litt, schickte ihr der Meeresgott Poseidon das Seeungeheuer Keto auf den Hals, um ein Exempel zu statuieren. Um Keto friedlich zu stimmen, wurde ihm Andromeda – an einen Felsen gekettet – geopfert.

Wer ist Charon – und welche Aufgabe hatte er?

Hier lesen Sie hier zu Charon.

Wer sind die Chariten?

Chariten – oder auch Grazien – gelten in der griechischen Mythologie als Göttinnen der Holdseligkeit, der Leichtigkeit und des Charmes.  Natürlich sind die drei Grazien Euphrosyne, Thalia und Aglaia Töchter des Zeus.

Über die Person der Mutter herrscht Unklarheit. Da werden unterschiedlichste Namen genannt.

In der römischen Mythologie sollen die drei Grazien wiederum die Töchter des Bacchus und der Venus gewesen sein. Aber so ganz sicher ist auch das nicht. Wie auch immer.

Jedenfalls steht

  • Euphrosyne für Fröhlichkeit und gute Laune,
  • Thalia (nicht zu verwechseln mit der „Muse“ Thalia) war zuständig für Opulenz, oder anders gesagt: Für Überfluss und bestes Wohlergehen bei Feierlichkeiten aller Art und
  • Aglaia, die jüngste Grazie, verkörpert den Glanz.

Aber auch das Wirken Aglaias ist unbestimmt und facettenreich – der Name taucht in der Mythologie in variantenreichen Zusammenhängen auf.

Was war die Lieblingsbeschäftigung des Liebesgottes Eros?

Man könnte jetzt an etwas anderes denken, aber bei der Lieblingsbeschäftigung ging es lediglich um das Abschießen von Pfeilen. Der griechischen Sage nach liebte es der Sohn Aphrodites', Streiche zu spielen. Gern schoss er dabei mit Pfeil und Bogen auf Götter und Menschen. Selbstverständlich wollte Eros (röm.: Amor) mit dieser Schießerei niemanden wirklich töten.

Im Gegenteil! Wer von einem seiner Pfeile getroffen wurde, verfiel der Liebe. Dabei hing es vom Material der Pfeilspitze ab, ob diese Liebe glücklich oder unglücklich verlief. War die Pfeilspitze aus Gold, führte das zu einer glücklichen Liebe, war sie aus Blei, führte sie ins Unglück.

Wer waren Kadmos, Phoinix und Kilix?

Die Söhne des weiter oben erwähnten Agenors.

Nachdem der leidenschaftliche Zeus Europa, Tochter des Königs Agenor von Phönizien (Libanon), in Stiergestalt geraubt und nach Kreta verschleppt hatte, bat Agenor seine Söhne, nach ihr zu suchen.

Während Kilix im Zuge der Sucherei die Stadt Rhodos gründete und dort blieb, Phoinix und Kadmos nach längerer Reise zwar ebenfalls eine Stadt, Thasos, gegründet hatten, aber ansonsten unverrichteter Dinge nach Phönizien zurückkehren mussten, machte sich Kadmos auf den Weg nach Delphi. Dort suchte er Rat bei Apollo und dessen Orakel, die ihm allerdings von einer weiteren Suche nach der Schwester abrieten. Kadmos und seine Brüder haben Europa nie gefunden.

Europa nicht gefunden – was nun Kadmos?

Statt den Aufenthaltsort der schönen Europa nennen zu können, riet Apollos Orakel von Delphi, Kadmos solle doch lieber einer Kuh folgen und eine Stadt gründen. Hm? Nun, Kadmos tat, wie ihm geheißen. In Boeotien, einer Landschaft in der Mitte Griechenlands, traf er auf einen Hirten mit seiner Herde. Und in der Tat – eine der Kühe löste sich von der Herde und trabte davon.

Nachdem die Kuh schließlich stehen geblieben, Kadmos noch schnell einen Drachen erledigt und die Kuh der Göttin Athene geopfert hatte, legte er, wie ihm von Apollos Orakel von Delphi zuvor nahe gebracht, am Haltepunkt der Kuh den Grundstein der griechischen Stadt Theben – nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt in Ägypten.

Was geschah mit Kadmos nach der Gründung Thebens?

Als Kadmos nach langem Kampf einen Drachen getötet und, dem Orakel folgend, eine Kuh der Göttin Athene geopfert hatte, trug diese ihm auf, die Drachenzähne aufzusammeln und auszusäen. Prompt entwuchsen dem Samen bewaffnete Krieger, die Sparten ("spartoi").

Die wiederum gerieten sich allerdings kurz darauf tüchtig in die Haare. Lediglich fünf dieser Wesen haben den Kampf überlebt, und wurden von Kadmos zu Ureinwohnern Thebens erklärt.

Nachdem Kadmos – wegen des getöteten Drachens – seine acht Jahre Dienstleistung bei Ares (dem gehörte der Drache) verbüßt hatte, heiratete er dessen Tochter Harmonia und wurde mit Unterstützung der Göttin Athene König von Theben.

Autor:

Quellen:

  • "Sagen des klassischen Altertums" (Gustav Schwab/Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart)
  • "Mythologie für Dummies" (Christopher W. Blackwell, Amy Hackney Blackwell/mitp-Verlag, Bonn)
  • "50 Klassiker - Mythen" (Gerold Dommermuth-Gudrich/Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
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