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Wer oder was waren die Mykener?

Die mykenische Kultur entstand etwa um 1600/1400 v. Chr. im südlichen Griechenland. Innerhalb von zwei Jahrhunderten gaben sie fast in allen Anrainerstaaten der Ägäis den Ton an. Auch in Knossos auf Kreta, wo die Mykener durch zerstörerische Kampfhandlungen die bereits durch Naturkatastrophen geschwächten Stadtstaaten der Minoer endgültig zu Fall brachten.

Herkunft

Mykenische Achäer und Homer

Die Herkunft der Mykener liegt, wie auch die der Minoer, nach wie vor im Dunkel. Spuren ihrer Kultur, Gebräuche und Zivilisation – datiert um 1700 v. Chr. – sollen dagegen auf dem griechischen Festland, der Peleponnes, nachgewiesen worden sein. Sie, die Mykener, werden der ursprünglich im Norden Griechenlands ansässigen Bevölkerungsgruppe der Achäer (mykenische Achäer) zugerechnet. Obwohl sich die Mykener, benannt nach ihrer Stadt Mykene, wohl auch selbst als Achäer bezeichnet haben, hat Homer, der Verfasser der Ilias und der Odyssee, mit dem Begriff Achäer sämtliche griechischen Stämme gemeint.        

Blütezeit

Handwerk, Kunst und die Schrift

Im Gegensatz zu den Minoern waren die Mykener weitaus kriegerischer. Und doch scheinen sie durchaus auch Handelsniederlassungen unterhalten zu haben. Rhodos gilt als eine ihrer bedeutendsten Handelsplätze.

Darüber hinaus waren die Mykener großartige Baumeister, etablierten einen effizienten Verwaltungsapparat und verfügten über ein gut funktionierendes Berufswesen. So gab es – zum Beispiel – Goldschmiede, Sattler, Maurer, Bäcker, Ärzte, Töpfer, Schiffbauer und viele andere mehr.

Und nicht zuletzt entwickelten sie die so genannte Linear Schrift A der Minoer weiter. Das Resultat daraus bezeichnete der englische Archäologe Arthur Evans (1851-1941) als Linear B Schrift, die gewissermaßen als Vorform der heutigen griechischen Sprache gilt.

Den Mittelpunkt ihres Machtbereichs bildeten massiv befestigte Paläste in Mykene, Pylos und Tiryns auf dem griechischen Festland.

Niedergang

Wo sind sie geblieben?

Nach gut zweihundert Jahren mykenischer Herrschaft auf Kreta, etwa um 1200 v. Chr., verschwand auch die mykenische Kultur im historischen Nirwana.

Als Grund für diesen Zerfall werden heute ein einsetzender Rückzug der Handelspartner, kriegerische Auseinandersetzungen der mykenischen Zentren untereinander, der Einfall eines weniger kultivierten griechischen Volkes (der so genannten Dorer), Brände, Erdbeben und Vulkanausbrüche angenommen.

Die letzten Paläste sollen um 1070 v. Chr. aufgegeben worden sein.

Autor:

Quellen:

  • "Griechenland" (rororo Sachbuch/Das farbige Life Bildsachbuch)
  • "So habt ihr gelebt" (Ivar Lissner/dtv)
  • "Knossos" (Jorgos Tzorakis/Neuer Führer zum Palast von Knossos)
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