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Ludwig XVI. von Frankreich: Fragen und Antworten

Ludwig XVI. (1754-1793), aus dem Hause Bourbon, war von 1774 bis 1793 der letzte – absolut regierende – König Frankreichs. An seinem aufwendigen Lebensstils, in erster Linie auch im Hinblick auf seine Unfähigkeit, die sich abzeichnende Finanzkrise des Staates in den Griff zu kriegen, machte sich Unruhe im Land breit. Schließlich führte diese revolutionäre Stimmung am 14. Juli 1789 zum Sturm auf die Bastille. Es war der Beginn der Französischen Revolution.

Herkunft & Persönlichkeit

Wer waren die Eltern, und wessen Nachfolge trat Ludwig XVI. an?

Der Vater war Louis Ferdinand de Bourbon (1729-1765), die Mutter Maria Josepha von Polen und Sachsen (1731-1767).

Louis Ferdinand blieb sein Leben lang ewiger Thronfolger. Er verstarb vor seinem Vater, Ludwig XV. (1710-1774). Also übernahm der Enkel nach dem Tod des Großvaters 1774 die Thronfolge.

Zu dem Zeitpunkt war Ludwig XVI. fünfzehn Jahre alt, hatte eine adäquate Erziehung genossen, sprach, neben seiner Muttersprache, Italienisch, Deutsch, Englisch und konnte sich auf Latein ausdrücken. Ausgestattet mit einem durchaus gewinnenden Auftreten galt Ludwig dennoch, wie es heißt, als strenggläubig, tugendhaft und penibel.

Aber während das Volk (Dritter Stand), belastet mit immer mehr Steuern und steigenden Preisen, zunehmend unter erschreckend prekären Umständen leben musste, lebten Ludwig, Marie Antoinette und der Hofstaat (Adel, Klerus) – prunkvoll, luxuriös und verschwenderisch in der Lebensführung – im Schloss Versailles.

Staatsruin & Folgen

Was waren, unter anderem, die Gründe der Staatspleite?

Als Ludwig sein Amt antrat, stand Frankreich wirtschaftlich vor dem Bankrott. Enorme Anleihen bei ausländischen Banken, gefälschte Staatsbilanzen, erhebliche Aufwendungen für die französischen Kleriker, Missernten, militärische Auseinandersetzungen und, nicht zuletzt, der exorbitante Lebensstil am Hof ganz allgemein sowie Marie Antoinetts (1755-1793) im Besonderen, hatten zu einer wahrhaft alarmierenden Finanzkrise geführt.

Was versuchte Ludwig dagegen zu unternehmen?

1787 rief Ludwig, heute würde man sagen, eine Arbeitsgruppe ins Leben, die die desolaten Finanzen in Ordnung bringen sollte. Da das aber nach zwei Jahren nichts gebracht hatte, wurde die Nationalversammlung, bestehend aus Geistlichkeit, Adel und Volksvertretern, einberufen. Auch hier konnte keine Einigung erzielt werden.

Was waren die Auswirkungen der ergebnislosen Verhandlungen?

Die Privilegierten ängstigten sich um ihren Besitzstand und ihre Fleischtöpfe. Der dritte Stand, also das Volk, sorgte sich um weitere Benachteiligung, da in der Nationalversammlung nach Ständen, nicht nach Köpfen, abgestimmt wurde. Was bedeutete, dass die Stände (Adel, Geistlichkeit) – trotz einer gerade vollzogenen Verdoppelung der Volksvertreter – nach wie vor den Ton angegeben hätten.

Als im weiteren Verlauf der Bemühungen Ludwigs, seine Reformideen durchzusetzen, kein vorurteilsfreier Meinungsaustausch mehr möglich war, eskalierte die Situation. Der dritte Stand, wütend und aufgebracht, bildete eine eigene Nationalversammlung und stürmte, wie weiter oben bereits erwähnt, am 24. Juli 1789 die Bastille.

Dramatischer Ausgang

Wann und wie starb Ludwig XVI. von Frankreich?

Ludwig XVI. starb am 21. Januar 1793 in Paris. Er wurde im Zuge der französischen Revolution hingerichtet, genauer gesagt enthauptet. Im gleichen Jahr folgte ihm auch seine Frau, Marie Antoinette, aufs Schafott.

Hatte das Königtum in Frankreich mit Ludwig XIV. (dem "Sonnenkönig") seinen Höhepunkt erlebt, steht Ludwig XVI. rund hundert Jahre danach für dessen Niedergang. Er war einerseits das Opfer seiner Zeit, andererseits hatte er aber allen Chronisten zufolge mit seiner leicht stumpfsinnigen und stoischen Natur auch nicht das Format, den Geschehnissen der französischen Revolution und den neuen Leitbildern irgendetwas entgegenzusetzen. Und schon gar nicht die Fähigkeit, aus diesen Strömungen einen fruchtbaren Kompromiss zu formen.

Gab es in Frankreich eigentlich auch einen Ludwig XVII.?

Ja. Allerdings regierte er nie. Es handelt sich um Louis-Charles, den zweiten Sohn Marie Antoinettes und Ludwig XVI.. Louis-Charles kam im März 1785 zur Welt, also vier Jahre vor der Französischen Revolution. Und genau die wurde dem kleinen Jungen zum Verhängnis.

Als seine Eltern ab 1791 erst unter eine Art Hausarrest gestellt und später richtig inhaftiert wurden, betraf das auch ihn. Aber immerhin war er noch bei seiner Familie. Als sich dann aber der Prozess gegen seine Eltern seinem Ende näherte, wurde der kleine Prinz den Eltern weggenommen und einem Schuster zur Erziehung übergeben. Der ungebildete Mann schien aus Sicht der Revolutionsführer perfekt, um dem Jungen etwaige "Königsgefühle" auszutreiben.

Tragisches Ende: Erst der Vater, dann die Mutter, dann er selbst

1793 wurde dann erst sein Vater und später seine Mutter hingerichtet. Dabei war seine Rolle beim Tod von Marie Antoinette zwielichtig, denn er sagte im Prozess gegen sie aus und bezichtigte sie sexueller Handlungen mit ihm. Ob das eine von Marie Antoinettes Gegnern gesteuerte Falschaussage war, konnte bis heute nicht festgestellt werden. Tatsache ist, dass der Junge zu diesem Zeitpunkt erst acht Jahre alt war.

Als dann kurze Zeit später sein Pflegevater starb, blieb Louis-Charles allein im Pariser Gefängnis "Temple" zurück (eine ehemalige Templer-Festung, also kein klassisches Gefängnis). Dort überließ man ihn weitgehend sich selbst, so unglaublich das aus heutiger Sicht klingen mag.

Louis-Charles starb am 8. Juni 1795 im Temple, wahrscheinlich an Tuberkulose.

Autoren:

Quellen:

  • "Dichter, Denker, Jakobiner" (Das farbige LIFE Bildsachbuch/rororo)
  • "Geschichte - kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag München)
  • "Die Französische Revolution" (Axel Kuhn/Reclam Sachbuch)
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