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Abtei Cluny: Fragen und Antworten

Welchem Ereignis fiel die Abtei Cluny zum Opfer?

Der französischen Revolution. Im Zuge der Unruhen wurde die berühmte Abtei Cluny in Burgund erst gesprengt und dann abgetragen. Napoleon diente das Mauerwerk dann noch eine Weile als Steinbruch.

Modell des Klosters Cluny (Bildquelle: Wikipedia, Hannes 72)

Was aus heutiger Sicht sehr bedauerlich ist. Gegründet im Jahre 910 n.Chr. war das Kloster in Cluny eines der bedeutendsten religiösen Zentren des Mittelalters. Mit hohem Einfluss auf Fürstentümer und Klerus. Zahlreiche kirchliche Reformen gehen auf die Abtei Cluny zurück. Berühmt war unter anderem die ausgeprägte Armen-Fürsorge, die mit verschiedensten Maßnahmen vorbeiziehende Notleidende mit Essen versorgte. In der Blütezeit gehörten rund 1.200 Klöster zum Verbund von Cluny, mit etwa 20.000 Mönchen. Vor dem Bau der Peterskirche in Rom war die Hauptkirche von der Abtei Cluny die größte der Welt.

Die französische Revolution aber hatte für derlei Heiligtümer wenig übrig. Wenn man den Quellen glauben mag, wurde die Abtei erst zerstört (genauer gesagt gesprengt), dann das Rest-Gebäude an Immobilienmakler verkauft (ja, die gab es auch schon vor 200 Jahren), die die einzelnen Mauersteine verhökerten. Unter Napoleon wurden die Steine dann für den Aufbau der Pferdezucht "Haras National" genutzt.

Was hat das Kloster Cluny mit der Synode in Pavia zu tun?

Das um 910 von Herzog Wilhelm von Aquitanien nördlich von Mácon (-> Burgund/Frankreich) gegründete Kloster Cluny, war im 10./11. Jahrhundert Ausgangspunkt einer bedeutenden und von den Mönchen in Cluny angeregten Reformbewegung der katholischen Kirche.

Dabei ging es darum, dem Sittenverfall – einhergehend mit der Käuflichkeit kirchlicher Ämter sowie der Missachtung des Zölibats – in den teilweise zu Bordellen heruntergekommenen Klöstern Einhalt zu gebieten. Diesem Gedanken konnte sich der fromme Kaiser Heinrich II. uneingeschränkt anschließen. Allerdings nicht der gleichzeitigen Forderung, dem Papst eine Vormachtstellung gegenüber dem Kaiser einzuräumen.

Auf der gemeinsamen Synode in Pavia (1022) stimmte Heinrich zwar mit Papst Benedikt VIII. darin überein, die um sich greifende Verweltlichung kirchlicher Einrichtungen zu stoppen, Priestern die Ehe zu untersagen sowie klerikaler Verschwendungssucht strikt entgegenzutreten, schloss aber den strittigen Punkt, der die Stärkung des Heiligen Stuhls in weltlichen Angelegenheiten für den Papst reklamierte, vehement aus.

Dem zuzustimmen, hätte den Bankrott des ottonischen Reichskirchensystems – unter anderem das uneingeschränkte Recht des Kaisers der Investitur, also der Einsetzung von Bischöfen und Äbten seines Vertrauens – zur Folge gehabt.

Das ging natürlich überhaupt nicht. Noch nicht!

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