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Otto IV. von Braunschweig: Wer war das?

Otto IV. von Braunschweig, Welfe, war von 1198 bis 1218 römisch-deutscher König und von 1209 bis 1218 der erste und letzte Welfenkaiser des römisch-deutschen Reiches.

Kurzbiografie

Um was kämpfte Otto mit dem Staufer Philipp von Schwaben?

Otto IV. von Braunschweig (1175-1218),

  • Welfe,
  • Sohn des Herzogs Heinrich des Löwen (1129/30-1195),
  • in England von seinem Onkel Richard Löwenherz (1157-1199) erzogen,

war sowohl der Gegenpart des Stauferkönigs Philipp von Schwaben (1177-1208), als auch, von 1209-1218, der erste und letzte Welfenkaiser des römisch-deutschen Reiches.

Beide, Philipp und Otto, lieferten sich nach dem Tod Heinrichs VI. (1197) erbitterte Kämpfe um die Anerkennung ihrer jeweiligen Thronfolge ("Deutscher Thronstreit"), vergaßen dabei aber tunlichst, dass es da unten im fernen Sizilien jemanden gab, der ebenfalls einen Anspruch auf die Königs-/Kaiserwürde hatte – nämlich Friedrich II. von Hohenstaufen. 

Der war zwar bereits zweijährig und kraft Amtes seines Vaters, Heinrich VI., im Dezember 1196 von den deutschen Fürsten zum römisch-deutschen König gewählt worden, was aber von den Kontrahenten ignoriert wurde. 

Weil die Großkopferten des Reiches um ihre Pfründe bangten, bildeten sich zwei Lager. Um ihrer Fleischtöpfe nicht verlustig zu gehen, setzten die einen auf den Welfen Otto, die anderen auf den Staufer Philipp. Kurzerhand wählte das Lager der Welfen 1198 Otto von Braunschweig zum Gegenkönig.

All das, auf Betreiben des

  • Kölner Erzbischofs,
  • einiger weniger, den Welfen zugeneigter, Reichsfürsten sowie 
  • mit dem Zutun des Königs von England, Richard Löwenherz.

Zehn Jahre hielten Rivalität und Machtkämpfe beider Kontrahenten an, wobei schließlich und endlich – nach der für die Welfen verlorenen Schlacht von Wassenberg 1206 – das Pendel zu Gunsten der Staufer ausschlug.

Dann, 1208, wurde Philipp von Schwaben in Bamberg ermordet. Nur wenige Monate danach, ließ sich Otto – jetzt weitestgehend anerkannt – ein weiteres Mal zum König wählen, und im Jahr darauf, 1209, krönte ihn Papst Innozenz III. (1161-1216) zwar zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, bereute es allerdings kurz darauf wegen unüberbrückbarer Interessenkonflikte Italien betreffend.

Schließlich, die Faxen dicke, wurde Otto kurzerhand vom Papst exkommuniziert, zuerst 1210, dann, doppelt hält besser, 1211 ein zweites Mal. Von nun an gings bergab.

In der Schlacht bei Bouvines (Region Nord-Pas-de-Calais/Frankreich) – Friedrich II. von Hohenstaufen war inzwischen zum sogenannten "anderen Kaiser" gewählt worden und mit dem französischen König Philipp II. August (1165-1223) verbündet – erlitt Otto im Juli 1214 eine vernichtende Niederlage, zog sich nach Braunschweig zurück und verstarb dort im Mai 1218. 

Autor:

Quellen:

  • "Friedrich II." (Olaf B. Rader/Verlag C.H. Beck München)
  • "Deutsche Geschichte für Dummies" (Christian v. Ditfurth/Wiley-VCH Verlag)
  • "Deutsche Geschichte – 1152-1378" (Bertelsmann Lexikon Verlag)Muster: Ich bin eine Quelle
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