Was bedeutet Protestantismus?
- Aktualisiert: Montag, 17. Januar 2022 12:18
Der Begriff Protestantismus ist ursächlich zurückzuführen auf den 1529 stattgefundenen zweiten Reichstag zu Speyer, auf dem 19 evangelische Reichsstände gegen das Wormser Edikt von 1521 protestierten. Heute steht der Begriff für die Gesamtheit der aus der Reformation entstandenen evangelisch/protestantischen Kirchen.
Schwerpunkt
Was ist das Herzstück des protestantischen Glaubens?
Der Grundgedanke des protestantischen (evangelischen) Glaubens besteht in der so genannten Gnadenlehre. Also in der Überzeugung, dass der Mensch per se sündig ist und nur ein fester Glaube es ihm ermöglicht, durch die Gnade Gottes von allen Übeln erlöst zu werden.
Martin Luther hat diesen – letztlich zur Reformation führenden – Gedanken, das heißt seine theologisch-reformatorische Maxime, prägnant mit den nachstehenden (lateinischen) Begriffen zum Ausdruck gebracht:
- "sola scriptura" (allein durch die Schrift),
- "sola gratia" (allein durch die Gnade),
- "sola fide" (allein durch den Glauben),
- "solus Christus" (allein durch Jesus Christus)
Bibel
Worin liegt die Bedeutung der Bibel für die Protestanten?
Die Bibel gilt den Protestanten als grundsätzliche und einzige Offenbarungsquelle. Sie entspricht gleichsam dem Wort Gottes, und wird durch die Predigt vermittelt.
Da nach protestantischem (evangelischem) Glauben das Wort Gottes in Jesus sozusagen Mensch geworden ist, führt ausschließlich die Hingabe an Jesus Christus zu Gott. Gute Taten des Gläubigen sind hilfreich, nützlich und wichtig, helfen aber allein nicht, um die erhoffte Erlösung zu erfahren.
Quellen:
- "Die fünf Weltreligionen" (Helmuth von Glasenapp/Eugen Diederichs Verlag)
- "Religionen der Welt - kompakt & visuell" (Philip Wilkinson/Dorling Kindersley Verlag, München)