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Katholische Kirche: Fragen und Antworten

Was bedeutet Katholozismus? Was ist eigentlich der Lateran? Was sind die "Römische Frage" und der Lateranvertrag? Was ist unter Schisma, Metropolit, Kurie und Enzyklia zu verstehen? Diese und ein, zwei weitere Fragen wollen wir in diesem Beitrag beantworten.

Kirche/Glaubensgemeinschaft

Was ist unter Katholizismus zu verstehen?

Der Begriff Katholizismus (griechisch: katholikos = alle betreffend, allgemein) entspricht den auf der Lehre Jesu aufbauenden Glaubensgrundsätzen der römisch-katholischen Kirche, die im 1. Jahrhundert n. Chr. vom Apostel Paulus in Rom gegründet wurde.

Die zwei Säulen des katholischen Glaubens sind die Bibel und die Überlieferung/Tradition.

Päpste

Wer ist das Oberhaupt der katholischen Kirche?

Heute ist die katholische Kirche die älteste und größte aller christlichen Kirchen. Sie wird vom Papst (Bischof von Rom) als geistlichem Oberhaupt geleitet. Dieser Bischof/Papst sieht sich sowohl als Stellvertreter Gottes und Statthalter Jesu Christi auf Erden als auch – in dieser Funktion – als Nachfolger des Apostels Petrus, also sozusagen auf dem Stuhl Petri sitzend.

Seit den zwischen dem Heiligen Stuhl (Papst) und dem faschistisch-italienischen Diktator Mussolini 1929 abgeschlossenen Lateranverträgen, ist der Papst auch Staatsoberhaupt des Vatikanstaates (Staat der Vatikanstadt).

Weitere Titel des Papstes sind Heiliger Vater und Pontifex maximus (größter Brückenbauer). Die von ihm mit uneingeschränkter Autorität ex cathedra (vom Stuhl Petri) verkündeten Glaubensäußerungen gelten als unfehlbar.

PS

Der Begriff "Papst" findet auch in der koptischen Kirche Anwendung.

Domizil

Was ist oder bedeutet Lateran?

Der Lateran ist ein außerhalb der Landeshoheit des Vatikanstaates liegendes Gebiet im Osten Roms. Im Römischen Reich gehörte dieses Areal der Patrizierfamilie Laterani.

Unmittelbar nach dem Sieg des Christentums unter Konstantin I. dem Großen (270/288-337) wurde auf dem Platz eine kleine Kirche gebaut (etwa um 312 n. Chr.). Nach der Zerstörung durch einen Brand, entstand die neue, größere Laterankirche "San Giovanni in Laterano".

Bischofssitz

Der ebenfalls unter Kaiser Konstantin erbaute Lateranpalast wurde Wohnsitz der Päpste – bis zur Verlegung der päpstlichen Residenz nach Avignon im Jahr 1309. Als die Päpste 1377 aus dem Exil nach Rom zurückkehrten und den Palast verfallen vorfanden, entschieden sie sich für den Vatikan als zukünftigen Sitz der Päpste.

Der unter Papst Sixtus V. (1521-1590) im 16. Jahrhundert wiedererbaute Lateranpalast – mit der zu den sieben Pilgerkirchen Roms gehörenden Basilika "San Giovanni in Laterano" – ist Sitz des Bischofs von Rom, dessen Amt vom jeweils amtierenden Papst wahrgenommen wird.

Übereinkommen

Was ist unter "Römischer Frage" zu verstehen?

In den auf die Pippinische Schenkung (um 756 n. Chr.) folgenden Jahrhunderten, erweiterte die römische Kirche ihren Landbesitz beträchtlich. Erst im Laufe der revolutionären Bewegungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Italien wurde auch im Kirchenstaat die Republik ausgerufen.

Mit der endgültigen nationalen Einigung Italiens (1870) durch König Viktor Emanuel II. (1820-1878) blieben der Kirche lediglich etwa 44 Hektar Grund und Boden in der Mitte Roms. Seitdem bestand ein als "Römische Frage" bezeichneter Disput mit gravierenden Meinungsverschiedenheiten zwischen italienischem Staat und dem Vatikan. Geklärt wurde diese Kontroverse in den sogenannten Lateranverträgen erst sechzig Jahre später

Was beinhalten die Lateranverträge?

Die Lateranverträge haben ihren Namen nach dem Lateranpalast, in dem sie 1929 zwischen Papst Pius XI. (1857-1939) und dem faschistischen Ministerpräsidenten Mussolini (1883-1945) verhandelt wurden.

Diese Verträge schufen den Vatikanstaat in seiner heute bekannten Struktur. Dazu gehören Petersdom, Petersplatz, die Sixtinische Kapelle, Paläste und Gärten innerhalb der dieses Gebiet umgebenden Mauern sowie unter anderen – nicht zum Gelände gehörend – der dem Lateran zugerechnete Lateranpalast, die Laterankirche, die Basilika Santa Maria Maggiore und das Castel Gandolfo in den Albaner Bergen unweit von Rom.

Als Ausgleich für den Verzicht auf die umfangreichen ehemaligen Ländereien des Kirchenstaates, erkannte der italienische Staat den Vatikan als eigenständigen Staat an. Die Päpste erhielten ihre volle Souveränität und sind die Staatoberhäupter dieses kleinsten Staatsgebildes der Welt.

Begriffserklärungen

Was ist die "Lateinische Vulgata"?

In ihrem Ursprung waren die Bücher der Bibel im Wesentlichen auf Hebräisch, Aramäisch, Syrisch und Griechisch geschrieben. Anzunehmen ist heute, dass es bereits seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. Übersetzungen ins Lateinische gab.

Um das bis dahin benutzte Latein der Zeit entsprechend anzupassen, machte sich der Kirchenvater und Theologe Hieronymus in den Jahren 382/383 daran, die Bibel aus dem bis dahin vorherrschenden Altlatein in ein verständlicheres, gewöhnliches Latein (Lateinische Vulgata) zu übersetzen.

Im Laufe der Zeit wurde diese Übersetzung mehrfach korrigiert und verbessert. Seit dem Konzil von Trient 1546, ist die Vulgata des heiligen Hieronymus die verbindliche und gültige Fassung der Bibel für die katholische Kirche.

Wer war Hieronymus?

Sophronius Eusebius Hieronymus wurde 347 im heutigen Kroatien geboren. Er studierte in Mailand und Rom, wurde 373 Mönch in Trier, reiste 375 nach Antiochia (heute: Antakya/Türkei) und wurde dort 379 zum Priester geweiht.

Nach einigen weiteren Reisen kehrte er 382 zurück nach Rom, wo er in Diensten des römischen Bischofs, Papst Damasus I., stand. Im selben Jahr erhielt Hieronymus von Papst Damasus I. den Auftrag, die bis dahin vorhandenen häbräischen, griechischen und lateinischen Bibeltexte in eine der Zeit angepasste lateinische Sprache zu übersetzen. Es entstand die so genannte „Lateinische Vulgata“ (= für das „Gewöhnliche“, „Volkstümliche“), die seither als Basis für die Bibel der katholischen Kirche gilt.

Als Papst Damasus I. 384 starb, sah sich Hieronymus als dessen Nachfolger. Dazu kam es allerdings nicht. Sein Temperament, seine Frauengeschichten sowie seine Kritik an der Kirche ließen das nicht zu.

Stattdessen ging er 385 nach Bethlehem, wo er vier Klöster gründete und deren Leitung bis zu seinem Tod im Jahr 420 selbst übernahm.

Was ist ein "Metropolit"?

Als Metropolit wird der Leiter einer Kirchenprovinz oder auch ein – einer solchen Provinz vorstehender – Erzbischof bezeichnet. Das gilt sowohl innerhalb der römisch-katholischen als auch der orthodoxen Kirche.

Was ist unter "Schisma" zu verstehen?

Der Begriff Schisma (griechisch: Trennung, Scheidung) steht für zwei kirchengeschichtliche Begebenheiten:

  • Zum einen für den endgültig im Jahr 1054 stattgefundenen Bruch zwischen Ost- und Westkirche, als Folge theologischer Meinungsverschiedenheiten (auch "Morgenländisches Schisma" genannt),
  • zum anderen für die Spaltung der Katholischen Kirche im Jahr 1378 mit der umstrittenen Wahl des – statt aus Rom – aus Neapel stammenden Papstes, Urban VI. (1318-1389) durch die Mehrheit französischer Kardinäle.

Mit dieser Nominierung begann die mit dem Begriff "Abendländisches Schisma" belegte Zeit bis 1417/18. Während dieser Zeit stand Urban VI. in Rivalität zum vorzugsweise von Avignon aus agierenden Gegenpapst Clemens VII. (1342-1394).

Beendet wurde das "Abendländische Schisma" – eine Zeit, während der zeitweise gleich drei weitere Päpste:

  • Benedikt XIII. (1342-1423), Gegenpapst von 1394 bis 1423,
  • Gregor XII. (1335-1417), Papst von 1406 bis 1415 und
  • Johannes XXIII. (1370-1419), Gegenpapst von 1410 bis 1415

um das höchste Amt der katholischen Kirche konkurrierten – auf dem "Konzil von Konstanz" im Jahre 1417 von Papst Martin V. (1368-1431).

Wer steckt hinter dem Begriff Klerus?

Der Begriff Klerus (lat.: clerus = auserwählter Stand) steht für die Gesamtheit der Angehörigen des Priesterstandes innerhalb der katholischen Kirche. Dabei handelt es sich um Personen, die durch Wahl oder durch das Sakrament der Priesterweihe mit einem kirchlichen Amt betraut sind.

Was bedeutet "Melkitisch-Griechisch-Katholische Kirche"?

Unter melkitisch-griechisch-katholischer Kirche wird eine – im Nahen Osten beheimatete und mit der römisch-katholischen Kirche vereinte – so genannte Ostkirche mit etwa 1,5 Mio. Gläubigen (überwiegend in Syrien, dem Libanon, Jordanien, Ägypten, Palästina und Israel) verstanden. Der Gottesdienst wird in arabischer Sprache abgehalten.

Oberhaupt ist der "Patriarch von Antiochia und dem ganzen Orient", der seit 1838 gleichzeitig auch Patriarch von Jerusalem und Alexandria mit Sitz in Damaskus/Syrien ist.

Was ist eine Enzyklika?

Die Enzyklika ist eine offizielle Stellungnahme der römisch-katholischen Kirche zu aktuellen Zeiterscheinungen. Sie wird vom Papst verfasst und richtet sich an alle Katholiken, erscheint in Ihrer Urschrift in lateinischer Sprache und erhält ihren Namen nach deren Anfangsworten.

Autor:

Quellen:

  • "Die fünf Weltreligionen" (Helmuth von Glasenapp/Eugen Diederichs Verlag Düsseldorf, Köln)
  • "Die Bibel" (Württembergische Bibelanstalt Stuttgart)
  • "Bildung" (Dietrich Schwanitz/Goldmann)
  • "50 Klassiker – Bibel" (Christian Eckl/Gerstenberg Verlag)
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